Washington/Wien – Wer die Region Noctis Labyrinthus (lateinisch für Labyrinth der Nacht) in einem Fantasyroman oder Computerspiel verortet, liegt falsch: So heißt der westliche Ausläufer des gigantischen Grabenbruchsystems Valles Marineris auf dem Mars. Das riesige System aus teils kilometertiefen Schluchten und Tälern mit steil emporragenden Wänden verhalf Noctis Labyrinthus zu seinem hübschen Namen.

Eine aktuelle Aufnahme des Mars Reconnaissance Orbiter der Nasa zeigt eine andere Sehenswürdigkeit der Region – einen kleinen, stark erodierten Tafelberg aus Sedimentablagerungen. Der Berg weist einen Durchmesser von etwa einem halben Kilometer auf, in seiner Nachbarschaft befinden sich noch weitere Erhebungen. Die umliegenden Sanddünen tun der stimmungsvollen Aufnahme keinen Abbruch:

Foto: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona

Metallionen detektiert

Der Nasa-Sonde Maven gelang indes eine wichtige Entdeckung in der Atmosphäre des Roten Planeten: Sie konnte erstmals Metallionen in der Ionosphäre messen. Über einen Zeitraum von zwei Jahren hinweg detektierte Maven dort mehrmals Eisen-, Magnesium- Natriumionen, wie Forscher in den "Geophysical Research Letters" mitteilten.

Der Nachweis spricht dafür, dass diese Ionen ein fester Bestandteil der Gashülle des Mars sind. Wie die Forscher berichten, stammen diese Metalle nicht von der Marsoberfläche, sondern gelangten aus dem interplanetaren Raum in die Gashülle.

"Die Zusammensetzung ist völlig anders als alles, was wir von der Erde kennen", sagte Joseph Grebowsky vom Goddard Space Flight Center in Greenbelt. Dadurch ließe sich womöglich erklären, woher die rätselhaften Polarlichter kommen, die auch auf der magnetfeldfreien Nordhalbkugel des Mars beobachtet wurden. (dare, 17.4.2017)