Als Hymnus an die Schöpfung versuchen Künstler seit Jahrtausenden Gott und Satan, Heilgen Geist, himmlische Heerscharen und Dämonen zu verewigen.

Foto: Aufschlagseite aus "Angelus & Diabolus", fotografiert von Lukas Friesenbichler

Von Anbeginn der Schöpfung bis zum heutigen Tag bestand die größte Herausforderung des Menschen darin, gravierende Entscheidungen zu treffen: zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch, zwischen Himmel und Hölle, Moral und Unmoral, zwischen Recht und Unrecht, Paradies und Fegefeuer; Versuchungen nachzugeben, Verführungen zu erliegen oder ihnen im Bewusstsein zu widersagen.

Gemäß der Menschheit Drang, Ungreifbares, Unerklärbares zu visualisieren, um es begreifbar, verständlich und vor allem nachvollziehbar zu machen, suchte man nach personifizierten Synonymen. In der Liturgie der christlich-jüdischen Tradition entstanden Figuren, die überirdisch den Weg weisen sollten. Engel und Dämonen sollten die Dichotomie von Gott und Satan, den idealen Repräsentanten des Guten und des Bösen darstellen.

Jahrtausende lang war die Kunstgeschichte geprägt von sakralen Themen. Die Historiker Rolf Toman, Achim Bednorz und Maria Boerner legen mit dem fantastischen, die Dimensionen normaler Bücher sprengenden Angelus & Diabolus das ultimative Kompendium über Engel, Teufel und Dämonen in der christlichen Kunst vor. In dem 15 Kilogramm schweren, 40 x 60 cm großen Prachtband kann man herausragend reproduzierte Werke – Gemälde, Statuen, Fresken – aus Altertum, Mittelalter, Renaissance, Barock bis ins Heute von Michelangelo, Rafael, Botticelli, da Vinci et alii genießen. Dem Inhalt entsprechend: reinste Pracht und Herrlichkeit. Göttlich. (Gregor Auenhammer, 15.4.2017)