Sydney/Port Moresby – Auf der Pazifikinsel Manus haben Soldaten Medienberichten zufolge Schüsse auf ein von Australien betriebenes Auffanglager für Flüchtlinge abgefeuert. Auslöser für den Vorfall am Freitagabend sei eine Auseinandersetzung von Lagerinsassen mit Mitgliedern der Armee von Papua-Neuguinea gewesen, berichtete der Sender ABC. Nach Angaben von Flüchtlingen fielen mehr als hundert Schüsse.

Das australische Einwanderungsministerium bestätigte, dass Schüsse in die Luft abgefeuert worden seien. Ein Mann sei durch einen geworfenen Stein verletzt worden.

Ein Flüchtling berichtete der Mediengruppe Fairfax, eine Gruppe von Anwohnern und Soldaten habe versucht, in das Lager einzudringen. Das australische Sicherheitspersonal war den Angaben zufolge entweder geflohen oder hatte sich auf dem Gelände versteckt. Die Polizei versuche, die Lage unter Kontrolle zu bringen, zitierte ABC den Polizeichef der Provinz.

Auf Manus sind nach offiziellen Angaben mehr als 800 Flüchtlinge untergebracht. Australien weigert sich, Bootsflüchtlinge aufzunehmen. Stattdessen bezahlt die Regierung den Kleinstaat Nauru und Papua-Neuguinea – zu dem Manus gehört – dafür. Die meisten gestrandeten Flüchtlinge kommen aus Ländern wie Afghanistan, Pakistan, Sri Lanka, Bangladesch und dem Irak. (APA, dpa, 14.4.2017)