
So "sehen" selbstfahrende Autos mit Luminars Lidar-Technologie die Welt
Als Austin Russell mit 18 Jahren begann, auf der renommierten Stanford University zu studieren, durchkreuzte Investor Peter Thiel seine Pläne. Dieser bot Russell 100.000 Dollar, wenn er sein Studium abbrechen und sich ganz seiner Erfindung im Bereich des selbstfahrenden Autos widmen würde. Russell sagte zu, jetzt – vier Jahre später – präsentierte er die neue Technologie für automatisiertes Fahren.
Komplett neues System
Russell hat mit seinem Start-Up Luminar ein komplett neues Lidar-System entwickelt. Die Lidar-Geräte sind zentraler Bestandteile von selbstfahrenden Autos: Die Abkürzung steht für "Light detection and ranging", Fahrzeuge "sehen" durch die Systeme, die Laserstrahlen verwenden. Luminar hat nun ein System komplett neu entwickelt. Das Start-Up setzt auf eine andere Wellenlänge als klassische Lidar-Geräte, nach über 2.000 Anläufen soll die Erfindung nun tadellos funktionieren.
Mehr Reaktionszeit
Luminars Fortschritte sind signifikant, weil dessen Lidar Objekte aus 200 Metern Entfernung erkennt. Dadurch hat das selbstfahrende Auto bei Autobahn-Geschwindigkeit rund sieben Sekunden Zeit, um auf Hindernisse zu reagieren und dunkle Objekte besser erkennen können. Bei anderen Systemen ist diese Zeitspanne geringer. Stimmen die vom Start-Up ausgegebenen Parameter tatsächlich, ist das System also weitaus sicherer als bisherige Lidar-Komponenten.
In den nächsten Monaten will Luminar nun 10.000 Einheiten produzieren. Erste Tests mit kommerziellen Herstellern sollen bereits erfolgt sein. Der Plan sei, "in jedem selbstfahrenden Auto" vertreten zu sein, sagt Russell gegenüber Business Insider. (red, 16.4.2017)