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Kathrine Switzer erreicht das Ziel.

Foto: ap/amendola

Boston – Geoffrey Kirui (24) und Edna Kiplagat (37) aus Kenia haben am Montag den 121. Boston-Marathon gewonnen. Kirui verwies nach 2:09:37 Stunden den US-Amerikaner Galen Rupp auf den zweiten Platz (2:09:58). Dritter wurde der Japaner Suguru Osako (2:10:28).

Kiplagat, Marathon-Weltmeisterin von 2011 und 2013, lief in 2:21:52 als Erste ins Ziel. Die in Kenia geborene und nun für Bahrain startende Rose Chelimo wurde in 2:22:51 Zweite, Jordan Hasay aus den USA wurde Dritte (2:23:00).

Kathrine Switzer, eigentlicher Star des Rennens, brauchte etwa viereinhalb Stunden (exakt 4:44:31) für das Rennen und belegte in ihrer Altersklasse den achten Platz. Vor 50 Jahren hatte die heute 70-Jährige ein Tabu gebrochen und als erste Frau offiziell einen Marathon absolviert. Ihre damalige Zeit: 4:20 Stunden. Natürlich trug Switzer bei ihrem Jubiläum 50 Jahre später erneut jene Startnummer 261, sie 1967 auf einen Schlag berühmt und zu einer Ikone der Frauenbewegung machte. "Die Zuschauer haben gejubelt, sie haben meinen Namen gerufen, sie hatten sogar Schilder dabei", berichtete sie bei CNN von ihrem Rennen. "Es war eine der emotionalsten Erfahrungen meines Lebens."

Der kenianische Doppelsieg ist für die Langstreckenmacht eine willkommene Ablenkung, nachdem Marathon-Olympiasiegerin Jemima Sumgong Anfang des Monats mit einem positiven Test auf das Blutdopingmittel Epo für Negativschlagzeilen gesorgt hatte.

Seit langem steht Kenia wegen zahlreicher Dopingverfehlungen in der Kritik. Vergangenes Jahr war das Land von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) vorübergehend auf der Liste der Nationen geführt worden, die als "non compliant" (nicht regelkonform) mit dem Anti-Doping-Code gelten. (sid, red, 18.4. 2017)