Bamako – Mutmaßliche Jihadisten haben bei einem Angriff auf einen Armeestützpunkt in Mali fünf Soldaten getötet. Die malische Regierung beschuldigte in einer am Dienstag verbreiteten Erklärung eine "terroristische Gruppe", hinter dem Angriff auf den Stützpunkt bei der Stadt Timbuktu im unruhigen Norden zu stecken. Zehn Soldaten seien verletzt worden.

Die französische Armee entsandte ein Anti-Terror-Kommando; dieses habe zehn der Angreifer "neutralisiert", erklärte sie. Frankreich ließ offen, ob die Angreifer getötet oder verletzt worden seien. Das Kommando sei auf Bitten der malischen Armee entsandt worden.

"Terrorangriff"

Die Mali-Mission der UNO (MINUSMA) sprach von einem "Terrorangriff", den sie scharf verurteilte. Es sei ein Hubschrauber zur Evakuierung der verwundeten Soldaten zur Verfügung gestellt worden, teilte die UNO mit.

Wer hinter dem Angriff stand, war zunächst unklar. Mali war durch einen Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff im Jänner 2013 militärisch ein, um das Vorrücken von Islamisten und Tuareg-Rebellen vom Norden in den Süden Malis zu stoppen und die geschwächten Regierungstruppen zu unterstützen. Viele Gebiete des Landes sind aber nach wie vor nicht unter Regierungskontrolle.

In Mali und vier Anrainerländern sind nach früheren Angaben rund 3.500 französische Soldaten stationiert. An einer EU-Mission zur Ausbildung malischer Soldaten sind in dem Land auch 15 Bundesheer-Angehörige beteiligt, an der UNO-Stabilisierungsmission MINUSMA sechs Österreicher. (APA, 19.4.2017)