Athens – Na hoffentlich bringt das Firmenbesitzer nicht auf die Idee, in einem Aufwaschen die betriebseigene Kaffeemaschine – den Nabel der Arbeitswelt – und den Aufzug einzusparen: Zehn Minuten Stiegensteigen sollen nämlich ein besserer Muntermacher sein als Koffein, berichten Forscher der University of Georgia im Fachmagazin "Physiology and Behavior".

Die Kinesiologen Patrick J. O'Connor und Derek Randolph zogen für ihr Experiment College-Studentinnen heran, die angegeben hatten, unter chronischem Schlafmangel zu leiden: stellvertretend für überarbeitete Büromenschen. Diesen wurde nun an verschiedenen Tagen entweder eine Koffeinkapsel oder ein Placebo verabreicht – oder sie mussten in normalem Tempo zehn Minuten lang Treppen rauf und runter steigen. Anschließend wurden sie befragt, wie frisch sie sich fühlten, und mussten einige Tests absolvieren, mit denen ihre kognitiven Fähigkeiten überprüft wurden.

Das Ergebnis: Das Stiegensteigen hatte auf das subjektive Munterkeitsempfinden einen positiveren Effekt als 50 Milligramm Koffein – so viel, wie ungefähr in einer Dose Cola enthalten ist. Für eine kurze Zeitspanne nach der Übung waren Munterkeit und Arbeitsmotivation erhöht. Auf die in den Tests erhobenen Aufmerksamskeits- und Gedächtnisleistungen hatte allerdings weder das Koffein noch das Stiegensteigen einen nennenswerten Effekt. (red, 22. 4. 2017)