Tipico-Bundesliga, wir kommen!

Foto: APA/EXPA/REINHARD EISENBAUER

Fabian Miesenböck (li) – bei der Jubelrunde mit Kollegen Marko Raguz – brachte die Linzer mit dem 1:0 auf Kurs.

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Pasching – Am Freitagabend konnten beim LASK endlich die Sektkorken knallen. Die Oberösterreicher fixierten ihre Rückkehr in die Fußball-Bundesliga nach sechs Jahren Absenz und dieses Ziel erreichten sie bereits in der 30. Erste-Liga-Runde. Nach einem 3:0-Erfolg gegen Liefering liegen die Linzer uneinholbare 19 Punkte vor Austria Lustenau. Die Vorarlberger kamen zu Hause gegen Schlusslicht FAC über ein 0:0 nicht hinaus, vergaben damit ihre letzte theoretische Chance.

Fabian Miesenböck (39.), Fabiano (75.) und Felix Luckeneder (82.) sorgten im Paschinger Waldstadion dafür, dass die Linzer zum 15. Mal in Folge in der Liga unbesiegt blieben. Dabei schauten gleich 13 Siege heraus. In gesamt 22 Spielen gab 19 Siege und drei Remis. Die aufgrund des Youth-League-Finalturniers in Nyon stark ersatzgeschwächten Salzburger kassierten die vierte Niederlage in den jüngsten fünf Runden.

Der Aufstieg des LASK war ohnehin nur noch eine Frage der Zeit und konnte nach dem Schlusspfiff im Parallelspiel in Lustenau vor eigenem Publikum mit Aufstiegs-T-Shirts und Sektduschen gefeiert werden. Der Meistertitel ist hingegen noch nicht ganz in der Tasche. Die auf Rang drei abgerutschten und nicht aufstiegsberechtigten Lieferinger haben zwar wie Lustenau 19 Zähler Rückstand, allerdings noch das Nachtragsspiel gegen Wiener Neustadt am Dienstag vor sich. Die "Jungbullen" können also noch 21 Punkte sammeln.

Party ohne Alkohol

LASK-Trainer Oliver Glasner war nach dem fixierten Aufstieg überglücklich. "Innerlich spüre ich eine unglaubliche Erleichterung, Zufriedenheit und Freude. Vor unseren Fans den Aufstieg zu fixieren, ist einfach wunderschön", sagte der 42-Jährige im Sky-Interview. Die Bundesliga-Rückkehr wurde noch am Freitag mit den Familien der Spieler gefeiert, Alkohol war dabei tabu.

"Man kann auch so genießen. Wir haben den Mittwoch im Hinterkopf", erklärte Glasner. Auch ohne um die Häuser zu ziehen, werde es eine schlaflose Nacht geben. "Nicht weil wir fortgehen, sondern wegen der unglaublichen Zufriedenheit", so Glasner. Bereits am Samstagvormittag ist das nächste Training angesetzt, gilt es doch, sich bestmöglich auf das Cup-Halbfinale bei Rapid am Mittwoch vorzubereiten. "Wir werden auch in Wien die Unterstützung der Fans haben und wollen ins Cupfinale einziehen", gab der LASK-Coach die Marschroute vor.

Der Auftritt seiner Mannschaft im Frühjahr und der gesamten Saison stimme ihn zuversichtlich. "Wir haben einen super Charakter in der Mannschaft, das hat man heute wieder gesehen. Die Spieler gehen jedes Spiel und auch jedes Training an die Grenzen, hauen alles raus. Ich bin richtig stolz auf die Truppe, die eine unglaubliche Saison spielt. Es macht Spaß, da Trainer zu sein", so Glasner.

Der noch nicht fixierte Meistertitel sei kein Problem. "Auch der wird kommen", weiß Glasner. Sein Dank galt neben den Kickern und dem Betreuerteam auch den Leuten im Umfeld, die perfekte Voraussetzungen für den Aufstieg geschaffen hätten.

Wacker Tirols Nummer eins

Wacker Innsbruck ist weiter die Nummer eins in Tirol. Die Truppe von Chefcoach Karl Daxbacher feierte einen 4:3-Erfolg, sicherte Rang vier ab und baute den Vorsprung auf den fünftplatzierten Lokalrivalen auf vier Punkte aus. Die Innsbrucker konnten sich zumindest etwas für die drei Niederlagen in den anderen Saisonduellen revanchieren.

Den Sieg hatten sie vor 3.650 Zuschauern vor allem Patrik Eler zu verdanken. Der Slowene erzielte einen Triplepack (6., 26., 37.) und übernahm mit nun 19 Saisontoren auch die Führung in der Liga-Schützenliste. Wackers vierten Treffer vor der Pause steuerte Florian Jamnig (10.) bei. Wattens präsentierte sich nach der Pause deutlich stärker und schaffte dank einem Doppelpack von Christian Gebauer (49., 70.) und einem Eigentor von Christoph Kobleder (91.) beinahe noch einen Punktgewinn.

Die vor der Pause nach Belieben treffenden Tiroler bauten ihre ungeschlagene Serie damit auf fünf Partien aus, alle drei Siege gelangen dabei auswärts. Der Blick kann nun wieder nach vorne gerichtet werden, Rang zwei scheint mit fünf Punkten Rückstand auf Austria Lustenau und die nichtaufstiegsberechtigten Lieferinger noch in Reichweite. Für Wattens war es die erste Niederlage nach fünf Partien.

Stillstand im Abstiegskampf

Im Abstiegskampf änderte sich quasi nichts. Wie Schlusslicht FAC (27 Punkte) holte auch Kapfenberg (37) gegen den Vorletzten Horn (30) ein Unentschieden (1:1). Auch Wiener Neustadt (33) und Blau-Weiß Linz (34) teilten beim 0:0 die Punkte. Positive Nachrichten gab es für all diese Teams, gibt es durch den Lizenz-Rückzug von Regionalligist Ritzing doch höchstens einen Absteiger.

Lustenau am Ende in akuter Not

Lustenau blieb bei der Trainerpremiere von Andreas Lipa ohne Erfolg. Die Vorarlberger konnten nach dem 2:1 zuletzt in Horn also nicht nachlegen. Am Ende waren sie wohl auch froh über den Punktgewinn, hatten sie nach Verletzungen von Joao Pedro und Jailson, der kurzzeitig bewusstlos war, aufgrund des ausgeschöpften Wechselkontingents die Partie zu neunt zu Ende spielen müssen. Die Wiener punkteten nach zwei Niederlagen wieder, es war das erste Remis seit 1. November 2016 (1:1 gegen Wiener Neustadt).

Der Abstand auf den Vorletzten Horn beträgt aber nach wie vor drei Zähler. Die Niederösterreicher erkämpften sich in Kapfenberg ein 1:1-Remis. Niki Havenaar brachte die Gäste im Franz-Fekete-Stadion voran (15.), Joao Victor glückte der mehr als leistungsgerechte Ausgleich (26.). Der KSV hatte Pech, dass eine Attacke von Albert Vallci an Joao Victor im Strafraum ungeahndet blieb (38.). Die Obersteirer sind zu Hause gegen Horn weiter ungeschlagen. In der Liga warten sie jetzt aber schon vier Partien auf einen vollen Erfolg. Die Horner haben sechsmal hintereinander nicht gewonnen und dabei nur zwei Punkte gemacht.

Horn plötzlich auf Nichtabstiegsplatz

Gute Nachrichten gab es am Freitag aber trotzdem, liegen die Horner dank Ritzing als Neunter doch plötzlich auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Kapfenberg hat als Sechster zehn Punkte Vorsprung auf das Tabellenende. Blau-Weiß Linz ist dahinter und vor Wiener Neustadt Siebenter. Die beiden Teams konnten im direkten Duell im Teddybären und Plüsch Stadion keine entscheidenden Akzente setzen. Für die Linzer war es bereits das 13. Saisonremis, das dritte in Folge. Damit konnten beide Mannschaften gut leben, sind sie doch nun schon vier Partien ungeschlagen. (APA, red, 21.4.2017)

Erste Liga – 30. Runde:

Freitag:
Kapfenberger SV – SV Horn 1:1 (1:1)
Kapfenberg, Franz-Fekete-Stadion, SR Gishamer. Tore: Joao Victor (26.) bzw. Havenaar (15.)

LASK Linz – FC Liefering 3:0 (1:0)
Pasching, Waldstadion, SR Altmann. Tore: Miesenböck (39.), Fabiano (75.), Luckeneder (82.)

SC Austria Lustenau – FAC 0:0
Lustenau, Reichshofstadion, SR Kollegger.

SC Wr. Neustadt – Blau-Weiß Linz 0:0
Wiener Neustadt, Teddybären und Plüsch Stadion, SR Jäger.

WSG Wattens – Wacker Innsbruck 3:4 (0:4)
Wattens, Gernot Langes Stadion, SR Hameter. Tore: Gebauer (49., 70.), Kobleder (91./Eigentor) bzw. Eler (6., 26., 37.), Jamnig (10.)