Teheran/Washington – Nach Einschätzung des iranischen Außenministeriums suchen US-Präsident Donald Trump und seine Regierung einen Vorwand, um die Umsetzung des Atomabkommens zu torpedieren. "Unter welchem Vorwand auch immer, wir werden es jedenfalls nicht zulassen", sagte Vizeaußenminister Abbas Araqchi (Araghchi) am Samstag.

Der Iran werde den "Konfrontationskurs" der Trump-Regierung bei dem für diesen Dienstag geplanten Atomtreffen in Wien ernsthaft und kritisch ansprechen, sagte Araqchi dem Webportal des Ministeriums zufolge.

US-Außenminister Rex Tillerson hatte diese Woche das Atomabkommen des Westens mit dem Iran kritisiert. Der Deal erfülle nicht das Ziel, das Land von der Entwicklung von Atomwaffen abzuhalten. "Er verzögert nur das Erreichen des Ziels des Iran, eine Nuklearmacht zu werden", sagte Tillerson am Mittwoch in Washington.

Mit dem in Wien geschlossenen Abkommen sollte die Sorge der Weltgemeinschaft vor einer iranischen Atombombe zerstreut werden. Der Iran unterwirft demnach unter anderem seine Urananreicherung bis zu 25 Jahre lang einem mehrstufigen System von Beschränkungen und Kontrollen durch die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO/IAEA). Im Gegenzug sollte der Westen Wirtschaftssanktionen aufheben. (APA, dpa, 23.4.2017)