Foto: Kitty Hawk

Er sieht aus wie eine Mischung aus Drohne, Speedboat und Motorrad – und tatsächlich kann der Kitty Hawk Flyer zumindest fahren und fliegen (schwimmen noch nicht). Erst vor wenigen Tagen absolvierte das Gefährt einen erfolgreichen Testflug über einem See nördlich von San Francisco. Das Projekt bekommt nun einige Aufmerksamkeit, etwa ein ausführliches Feature in der New York Times.

Der Grund dafür dürfte die Beteiligung von IT-Koryphäen sein: Hinter Kitty Hawk steckt Sebastian Thrun, der wiederum einst Googles Abteilung für selbstfahrende Autos mitbegründet hat. Einer der Investoren in Kitty Hawk ist wiederum Google-Gründer Larry Page. Involviert sind auch mehrere Ingenieure, die zuvor an der University of Toronto geforscht haben.

Regulierung unklar

Der Kitty Hawk Flyer soll noch 2017 in den Handel gelangen. Eine Ebene über dem fliegenden Auto schwebt allerdings noch das Fragezeichen der Regulierung. Noch ist unklar, wer das Gefährt tatsächlich bedienen darf. Zielgruppe ist jeder, doch vermutlich ist – zumindest in den meisten Ländern – ein Flugschein nötig, um abzuheben. Schon im Bereich der unbemannten Luftfahrt, die zusehends als Hobby betrieben wird, sind gravierende Regulierungsprobleme erkennbar.

Starke Konkurrenz

Doch nicht nur Kitty Hawk, sondern auch dutzende andere Start-Ups und Luftfahrt-Giganten wie Airbus basteln an fliegenden Autos. Auch Uber soll nächste Woche ein ähnliches Projekt vorstellen. Experten zeigen sich allerdings skeptisch. "Wie soll das funktionieren? Wir dürfen nicht einmal Handys in Flugzeuge mitnehmen, aus Angst, ihr Akku beginnt zu brennen", sagt Missy Cummings zur New York Times. Sie erforscht für die Nasa individuelle Luftfahrt. MIT-Ingenieur John Leonard äußert ebenfalls Sicherheitsbedenken: Wie soll etwa ein "Pannenstreifen" in der Luft aussehen?

Kitty Hawk

Die Silicon Valley-Entrepreneure wollen sich von derartigen Bedenken aber nicht abhalten lassen. Über einen Sprecher ließ Google-Mitgründer Larry Page Medien ausrichten, er "freut sich darauf, sehr bald in meinen Kitty Hawk Flyer zu steigen und für einen schnellen und einfachen Flug abheben zu können." (red, 24.4.2017)