Tschernobyl/Kiew – Vor dem Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl in der Ukraine haben Unbekannte Müll beim havarierten Atomkraftwerk abgeladen. Die Behörden hätten in der Sperrzone neun große Müllhaufen entdeckt, teilte die Polizei im Gebiet Kiew am Dienstag mit. Die Behörden leiteten Ermittlungen wegen Umweltverschmutzung ein.

Der Bürgermeister von Lwiw, Andrej Sadowy, hatte im März vorgeschlagen, das Sperrgebiet als Mülldeponie zu nutzen. Die Stadt hat ein Problem mit der Abfallentsorgung, seit es im Juni 2016 einen Brand auf der Hauptdeponie gegeben hatte. Sadowys Vorschlag hatte Kritik ausgelöst. Vermutlich komme der Abfall aus der westukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg), da Dokumente im Müll darauf hindeuteten.

Verstrahlte Landstriche

Vor 31 Jahren, am 26. April 1986, war ein Test im Kernkraftwerk Tschernobyl außer Kontrolle geraten, Reaktor 4 explodierte. Eine radioaktive Wolke breitete sich von der damaligen Sowjetrepublik über Weißrussland und Teile Russlands bis nach Westeuropa aus. Bis heute gelten manche Landstriche als verstrahlt. (APA, 25.4.2017)