Peking – Eine vor mehr als zwei Jahren festgesetzte US-Amerikanerin ist in China wegen des Vorwurfs der "Spionage" zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das bestätigte der chinesische Anwalt von Phan Phan-Gillis der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Seine Mandantin werde aber voraussichtlich "sehr bald" ausgewiesen und könne in die USA zurückkehren.

Die US-Geschäftsfrau vietnamesischer Abstammung war im März 2015 in China festgenommen worden, als sie zusammen mit einer Handelsdelegation auf dem Weg nach Macau war. Ihr wurde der Diebstahl von Staatsgeheimnissen vorgeworfen.

Menschenrechtler und westliche Diplomaten hatten die Festsetzung der Frau scharf kritisiert. Auch eine Arbeitsgruppe des UN-Menschenrechtsausschusses sprach von einer "willkürlichen Inhaftierung", weil Phan-Gillis für lange Zeit nicht der Justiz übergeben wurde und über Monate auch keinen Zugang zu einem Rechtsbeistand hatte. Das Außenministerium in Peking sagte damals, der Fall werde im Einklang mit chinesischen Gesetzen behandelt. (APA, 26.4.2017)