Keith Devlin, "Finding Fibonacci – The Quest to Rediscover the Forgotten Mathematical Genius Who Changed the World". € 25,99 / 142 S. Princeton, Princeton University Press 2017

Wien – Er war einer der bedeutendsten Mathematiker des Mittelalters und, wenn es nach dem britischen Mathematiker Keith Devlin geht, ist einer der einflussreichsten Personen aller Zeiten: Leonardo da Pisa (ca. 1170 bis 1250), auch Fibonacci genannt.

Fibonaccis nachhaltigste Errungenschaft bestand wohl darin, die Europäer dazu zu bringen, statt der römischen Ziffern das hindu-arabische Zahlensystem mit den Ziffern von 0 bis 9 zu übernehmen. Zudem hatte Fibonacci eine enorme Gabe, Mathematik einem breiten Publikum zu vermitteln. So erlangte sein Hauptwerk "Liber abbaci" vor allem durch seine praxisnahen Rechenbeispiele rasch eine enorme Bedeutung.

Schönheit unter der Oberfläche

Bereits 2011 hatte der prominente Mathematikvermittler Keith Devlin Fibonacci das Buch "The Man of Numbers" gewidmet. Seine Motivation dabei: "Ich sah in Fibonacci jemanden, der, so wie ich, viel Zeit und Anstrengung dafür aufwendete, die Mathematik seiner Zeit, einem breiten Publikum verständlich zu machen." Davlins nun erschienenes Buch "Finding Fibonacci" liest sich wie das Making-of des vorangegangenen Werkes – in Pisa, Rom oder Bologna wandelt Devlin voller mitreißender Begeisterung auf Spuren eines der größten Mathematiker der Geschichte.

Devlin legt dabei auch sein eigenes Verständnis von Mathematik frei: "In der Mathematik geht es nicht ums Zählen. Es geht um Muster und Strukturen. Es geht um die versteckte Schönheit, die unter der Oberfläche der alltäglichen Welt liegt." (trat, 2.5.2017)