Wie schadstofffrei sind Gleitmittel wirklich? Das Verbrauchermagazin "Öko-Test" hat in manchen Produktuen bedenkliche oder umstrittene Konservierungsmittel gefunden.

Foto: Getty Images/iStockphoto/panossgeorgiou

Gleitmittel versprechen, die Liebe sinnlicher und Kondome gleitfähiger zu machen. Sie helfen bei vaginaler Trockenheit und analem Geschlechtsverkehr. Und aktuell werben sie auch damit, schadstoff- und parfumfrei zu sein.

Das Verbrauchermagazin "Öko-Test" hat dies nun überprüft und die Testergebnisse in der aktuellen Ausgabe veröffentlicht. Ins Testlabor wurden 20 Produkte geschickt – vom Klassiker bis hin zum Kinderwunsch-Gleitgel. Den Autoren und Autorinnen zufolge können zwölf Produkte uneingeschränkt empfohlen werden. In acht Marken wurden allerdings bedenkliche oder umstrittene Zusatzstoffe gefunden.

Gleitmittel sollen nicht nur Spaß ins Liebesleben bringen, sondern auch schmerzfreien Sex bei vaginaler Trockenheit ermöglichen. Diese kann etwa während und nach der Schwangerschaft oder nach den Wechseljahren auftreten und hat dann meist hormonelle Gründe. Auch Stress durch unerfüllten Kinderwunsch kann die Ursache sein.

Empfehlung: Gleitgele auf Wasserbasis

Fast drei Viertel der getesteten Gleitgele wurden vom Verbrauchermagazin als "sehr gut" oder "gut" bewertet. Insbesondere die parfumfreien Gleitgele auf Wasserbasis punkten. Vier Gleitmittel fallen mit "ungenügend" oder "mangelhaft" durch. Kritikpunkt ist, dass die Produkte Schadstoffe enthalten. Dazu zählen etwa bedenkliche oder umstrittene Konservierungsmittel wie Polyhexanid, welches von der EU als Gefahrenstoff eingestuft ist. In vier weiteren Gelen hat das Labor PEG/PEG-Derivate gefunden, welche die Haut durchlässiger machen. Statt natürlichen Ölen enthält ein Gel zudem Paraffin. Mit diesem können dann krebsverdächtige aromatische Kohlenwasserstoffe an die Genitalien kommen. Auch Silikon im Gleitgel wird von den Autoren und Autorinnen des Testberichts kritisiert. (red, 28.4.2017)