In "The Empire Strikes Back: Kingdom of the Synthetic" von Ariel Efraim Ashbel trifft das Publikum auf kuriose Wesen, Androiden in einer Mondlandschaft gleich.

Foto: Dorothea Tuch

Krems – Kaum ist der Osterhase in Bildungskarenz und naht der Tag der Arbeit, schon wird es aufs Feinste unruhig in Krems. Denn heute, Freitag, öffnet das Donaufestival, zum ersten Mal unter der Leitung von Thomas Edlinger, seine Pforten für Performance, Tanz und popmusikalische Acts. Das Motto lautet "Du steckst mich an".

Es soll ein Festival mit Empathie sein, dieser zutiefst ambivalenten Eigenschaft der Spezies Homo, die gerade an ihrem Attribut "sapiens" arg zu zweifeln hat. Wer sich vom Pessimismus anstecken lässt, beginnt auf künstliche Intelligenz, archaische Religiosität oder nationale Werte zu setzen. Aber es gibt eben auch die Sonnenseite der Einfühlung: den Respekt, die Akzeptanz und die Sorge um die anderen.

Dem Zitat ausgelieferte Popkultur

Der Regisseur Oliver Zahn und der Kulturwissenschafter Julian Warner aus Deutschland gehen am Sonntag ans Werk, und zwar gleich ans Eingemachte – die Identität. Das Performanceduett Situation mit Doppelgänger ist eine komödiantische Auseinandersetzung mit der dem Zitat ausgelieferten Popkultur und ihren Verwertungen minoritärer Identifikationsmuster.

Dem nicht unähnlich konzentriert sich die US-Amerikanerin Ligia Lewis ab Freitag in ihrem Tanztrio minor matter auf, wie es heißt, "minoritäre Aneignungen und eine (Lebens-)Kunst der Überschreibung".

Für die Soundbasis dieser künstlerischen Statements sorgen am ersten von zwei Festivalwochenenden unter vielen anderen Elysia Crampton ("sympathisch fremdelnde Monstertracks"), Scritti Politti ("Liebeserklärungen an Jacques Derrida"), Sote mit Tarik Barri, Arash Bolouri & Behrouz Pashaei mit magischen Visuals oder Gas live.

Kommen und gehen

Die österreichische Choreografin Doris Uhlich baut am Samstag und Sonntag je fünf Stunden lang ein performatives Habitat für sich und eine Horde von Tänzern und Performern. Das Publikum kann in dieser Zeit kommen und gehen, wie es will.

Weitere Empfehlungen: ein Besuch des Reichs der Maschinen mit Kris Verdonck oder bei Gazelle Twin, die am Sonntag ihre gemorphte Stimme verhaucht. (Helmut Ploebst, 28.4.2017)