Bild nicht mehr verfügbar.

Wandzeichnung in einer US-Highschool – Diversität ist in der Tech-Branche noch immer ein Problem.

Foto: AP Photo/David Goldman

Im Silicon Valley kann man gut verdienen. Ein Jahresgehalt von 200.000 US-Dollar und Arbeitsplätze mit zahlreichen Vorteilen, die bis in die Freizeitgestaltung reichen, sind nicht selten. Die glänzende Welt der IT-Firmen wird jedoch immer wieder von Berichten über Arbeitsbedingungen getrübt, die nicht so recht zum Image der Innovatoren passen wollen. Die Nonprofit-Organisation Kapor Center for Social Impact hat nun eine Umfrage durchgeführt, was gutverdienende Mitarbeiter in der IT-Branche dazu bewegt, ihren Job hinzuschmeißen.

2.000 Personen befragt

Im Rahmen der Studie wurden 2.000 Personen befragt, die ihren Job in der Tech-Branche innerhalb der vergangenen drei Jahre freiwillig aufgegeben haben. "Unfaire Behandlung" wurde dabei am öftesten als Kündigungsgrund genannt, berichtet die "Washington Post". 37 Prozent gaben an, dass dies ein wichtiger Faktor bei ihrer Entscheidung gewesen sei. Von einer anderen Firma abgeworben worden zu sein wurde nur halb so oft genannt. Aus der Studie geht auch hervor, dass unfaire Behandlung in anderen Branchen seltener ein Kündigungsgrund ist. Die Gründe, warum das gerade in der Tech-Branche so ist, müssen in weiteren Untersuchungen erhoben werden.

Die Erfahrungen am Arbeitsplatz variieren je nach ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht und sexueller Orientierung stark. Vor allem Schwarze und Latinos gaben an, dass sie aufgrund unfairer Behandlung kündigten. Sie sind in der Branche unterrepräsentiert. In den vergangenen Jahren haben Tech-Unternehmen zwar damit begonnen, verstärkt auf das Problem einzugehen. Mehrere Konzerne veröffentlichen inzwischen Diversity-Berichte und versuchen mit eigenen Programmen unterrepräsentierte Gruppen verstärkt ins Unternehmen zu holen. Viel verändert hat das bislang aber offenbar nichts.

Unternehmen müssen mehr auf Mitarbeiter hören

In der Techbranche arbeiten laut der Studie aktuell etwa 25 Prozent Frauen, obwohl sie die Hälfte der US-amerikanischen Bevölkerung ausmachen. Nur 15 Prozent der IT-Mitarbeiter sind Schwarze oder Latinos. In den Top-Unternehmen des Silicon Valley sind es sogar nur drei bis fünf Prozent. Laut den Studienautoren müssen die Unternehmen nicht nur die Zahlen verschiedener Gruppen erhöhen, sondern auch stärker darauf eingehen, wie sich ihre Mitarbeiter fühlen, damit diese im Unternehmen bleiben wollen. (red, 30.4.2017)