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Zidanes Ziel: ein Tor mehr als der Gegner.

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Hat keine Angst: Fernando Torres.

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Madrid – Vorletzte Hürde für Real Madrid auf dem Weg zum Ende des Titelverteidigerfluchs: Im ersten Halbfinal-Duell mit Atletico am Dienstag (20.45 Uhr, live auf derStandard.at) im Estadio Santiago Bernabeu will die Elf von Trainer Zinedine Zidane den Grundstein für den Einzug ins Endspiel der Champions-League legen. Atletico geht als Außenseiter ins Derby, zog zuletzt dreimal hintereinander den Kürzeren.

2014 (4:1 nach Verlängerung) und 2016 (5:3 im Elfmeterschießen nach einem 1:1) gewann Real jeweils im Finale, 2015 in einem knappen Viertelfinale gesamt mit 1:0. "Vergangenheit ist Vergangenheit. Das zählt nichts mehr", sagte Zidane am Montag. "Die Chancen stehen 50:50 wie in jedem K.-o-Duell."

Bei Atletico sieht man das etwas anders. "Real ist Favorit, aber wir können das schaffen, was keiner Atletico-Generation vor uns gelungen ist, und haben keine Angst", sagte Fernando Torres. Auch für ihn sind die vergangenen Duelle abgehakt. "Das spielt keine Rolle mehr."

Verteidigungsfragen

Eine Gemeinsamkeit haben die sonst so unterschiedlichen Teams: Abwehrsorgen. Atletico-Coach Diego Simeone hat nur vier fitte Verteidiger zur Verfügung. Nach Juanfran und Sime Vrsaljko verletzte sich beim 5:0 gegen Las Palmas auch noch Jose Maria Gimenez. Deshalb soll zunächst Innenverteidiger Stefan Savic an die Seite wechseln.

Real wiederum hat seine Stärken klar im Spiel nach vorne. "Madrid ist ein Sieb", titelte die Sportzeitung "Mundo Deportivo" am Montag. Immerhin: Die Königlichen haben in dieser Saison in 51 Pflichtspielen bereits 65 Treffer kassiert, nur neunmal erhielt man kein Gegentor. In der Champions League gab es zwar noch keine Niederlage, bisher aber immer mindestens einen Gegentreffer.

Marcelo symbolisiert das "reale" Problem am besten. Der linke Verteidiger bietet offensiv Spektakuläres, leistet sich defensiv aber immer wieder Nachlässigkeiten. Mit seinem Tor in der 86. Minute rettete der Brasilianer am Samstag beim 2:1 gegen Valencia die im Titelkampf der Primera Division wichtigen drei Punkte. Die meisten Medien stimmen überein: Trotz eines Ronaldo, der Bayern München mit fünf Toren im Viertelfinale praktisch im Alleingang aus dem Bewerb schoss, sind die Außenverteidiger Marcelo und Dani Carvajal mit die wertvollsten Offensivkräfte.

"Für uns ist es immer das Wichtigste, ein Tor mehr als der Gegner zu erzielen. Diesmal werden wir aber darauf schauen, auch zu null zu spielen", kündigte Zidane an, der weiter auf Pepe und Gareth Bale verzichten muss.

Zuletzt remis

Im Bernabeu kreuzten die beiden Rivalen erst kürzlich die Klingen, am 8. April gab es ein 1:1, nachdem Real im Herbst auswärts mit 3:0 gewonnen hatte. "Atletico ist eines jener Teams, die uns in den letzten Jahren das Leben schwergemacht haben. Sie kämpfen leidenschaftlich und geben nie auf", sagte Zidane.

Real ist im Europacup gegen spanische Teams seit sieben Spielen unbesiegt. Zumindest für einen Teilerfolg Atleticos spricht die Auswärtsstärke. Auf des Gegners Platz gab es zuletzt in Pflichtspielen 15-mal keine Niederlage. Die Champions League (Finale am 3. Juni in Cardiff) ist in dieser Saison Atleticos letzte Chance auf einen Titel. (APA, red, 1.5.2017)

Champions League, Halbfinal-Hinspiel, Dienstag

Real Madrid – Atletico Madrid
Estadio Santiago Bernabeu, 20.45 Uhr, live Sky, SR Atkinson (ENG)

Mögliche Aufstellungen:

Real: Navas – Carvajal, Ramos, Varane, Marcelo – Kroos, Casemiro, Modric – Isco – Benzema, C. Ronaldo

Ersatz: Casilla – Danilo, N. Fernandez, Asensio, Kovacic, J. Rodriguez, Morata, Vazquez

Es fehlen: Pepe (Rippenbruch), Bale (Wadenverletzung)

Atletico: Oblak – Hernandez, Savic, Godin, Filipe Luis – Niguez, Koke, Gabi, Carrasco/Gaitan – Griezmann, Gameiro

Ersatz: Moya – A. Rodriguez, Thomas, Tiago, Correa, Torres, Cerci

Es fehlen: Vrsaljko (Knieverletzung), Juanfran (Kniesehne), Gimenez (Adduktorenprobleme), A. Fernandez (im Aufbautraining nach Kreuzbandriss)

Fraglich: Carrasco (Schulterprobleme)

Rückspiel am 10. Mai (20.45 Uhr, live ORF 1 und Sky)

Der Aufsteiger trifft im Finale am 3. Juni in Cardiff auf den Sieger aus AS Monaco gegen Juventus Turin (Hinspiel Mittwoch, 20.45 Uhr, live ORF 1 und Sky).