US-Präsident Donald Trump gilt als Klimawandelskeptiker und Gegner von Regulierungen zur Verminderung des durch Menschen verursachten CO2-Ausstoßes. Dementsprechend wenig verwundert die Neubesetzung des Chefpostens der Umweltbehörde EPA mit Scott Pruitt, einem langjährigen, erbitterten Widersacher der Regierungsorganisation.
Nachdem schon vor einiger Zeit der Abschnitt zum Klimawandel auf der Website des Weißen Hauses gelöscht wurde, sind diese Informationen nun auch am Online-Auftritt der EPA verschwunden. Eine kurze Anmerkung verweist an deren Stelle darauf, dass die Seite aktualisiert werde, um "die Prioritäten von Präsident Trump und Administrator Scott Pruitt abzubilden".
Ein Link neben dem Hinweis führt zu einer archivierten Version der Seite vom 19. Jänner, dem letzten Tag der Amtszeit von Trumps Vorgänger Barack Obama. Ob diese dauerhaft verfügbar ist, ist allerdings unklar.
Kopie von alter EPA-Seite online verfügbar
Der Schritt hat schon im Vorfeld für Aufregung gesorgt. Schon Ende Januar, kurz nach Trumps Amtsantritt, war durch Mitarbeiter nach außen gedrungen, dass die Regierung ihre Löschung wünsche. Schon seit dem Wahlsieg des republikanischen Kandidaten sollen sich zahlreiche Wissenschaftler bemühen, den umfangreichen Datenbestand der Environmental Protection Agency zu sichern.
Mittlerweile ist auch eine Kopie der alten EPA-Seite auf einem externen Server online, beworben wird diese unter anderem vom Twitter-Account "AltEPA", der von Behördenmitarbeitern betrieben werden sollen, die sich der neuen Regierung widersetzen.
Seite soll Prioritäten der neuen Regierung abbilden
Laut offizieller Begründung solle die Entfernung der Klimawandelinfos "Verwirrung vermeiden", die durch die Beschreibung von politischen Erlässen wie dem von der Obama-Regierung erarbeiteten "Clean Power Plan" entstehen könne.
Tatsächlich, so fasst Ars Technica zusammen, fanden sich in diesem Bereich der EPA-Website aber hauptsächlich Daten und Fakten zu Klima- und Wetterentwicklung und nur sehr wenige Referenzen auf konkrete politische Maßnahmen, die sich leicht hätten entfernen lassen. Es bleibt nun abzuwarten, mit welchen Inhalten die Umweltbehörde unter Scott Pruitt die Datensammlung ersetzen wird.
Auch im Namen anderer Regierungsorganisationen, etwa der Nasa oder dem National Park Service, sind in den vergangenen Monaten Rebellen-Accounts auf Twitter gegründet worden. Manche dieser Konten verfügen über mehr Follower, als die offiziellen Auftritte. (gpi, 01.05.2017)