London – Wenige Tage nach einer Anti-Terror-Razzia in London hat die Polizei vier weitere Verdächtige festgenommen. Zwei 18-jährige Frauen sowie eine 19-Jährige seien am Montag in der Früh im Osten der britischen Hauptstadt festgenommen worden, teilte die Londoner Polizei mit. Den Frauen werde die Vorbereitung, Anstiftung und Verübung von Terrorakten zur Last gelegt.

Am Sonntag wurde den Angaben zufolge außerdem die 21-Jährige festgenommen, die bei der Razzia am Donnerstag im nördlichen Stadtteil Harlesden angeschossen und daher zunächst stationär im Krankenhaus behandelt worden war.

Vor den vier Frauen waren in Harlesden sowie in Kent bereits drei Frauen und drei Männer, darunter ein 16-Jähriger, unter Terrorverdacht festgenommen worden. Ihnen werden dieselben Vergehen zur Last gelegt wie den vier später festgenommenen Frauen. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben das gestürmte Haus in Harlesden schon länger beobachtet.

Ebenfalls am Donnerstag war ein mit Messern bewaffneter Mann in unmittelbarer Nähe des britischen Parlaments festgenommen worden. Die beiden Fälle hängen nach Angaben der Ermittler jedoch nicht miteinander zusammen.

In Großbritannien gilt seit August 2014 die zweithöchste Terrorwarnstufe 4. Erst vor fünfeinhalb Wochen hatte es vor dem britischen Parlament einen Anschlag gegeben: Am 22. März war der mutmaßlich islamistische Attentäter Khalid Masood zunächst auf der Westminster-Brücke mit seinem Auto in eine Gruppe von Passanten gerast, vier Menschen starben. Vor dem Parlament erstach Masood dann einen Polizisten, ehe er selbst erschossen wurde.

Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) reklamierte die Tat für sich. Es war der erste Anschlag in Großbritannien, den der IS für sich in Anspruch nahm. Die Polizei vermutet allerdings, dass es sich bei Masood um einen Einzeltäter handelte. (APA, 1.5.2017)