Wien – Im Leben nach ihrem Tod bringt die ehemalige Hypo Alpe Adria (heute: Heta) mehr ein als erwartet. Die Abwickler in der Finanzmarktaufsicht FMA haben ihre Prognosen um mehr als zwei Milliarden Euro nach oben geschraubt: 2023 sollen 8,6 Mrd. Euro in die Kassen gespült sein.

Diesen Ausblick hat die FMA am Dienstag veröffentlicht; der Verkauf des Vermögens der Exbank, zu dem u. a. Immobilien, Banken und Unternehmen zählen, sowie die zurückkommenden Finanzierungslinien hätten um 2,6 Mrd. Euro mehr eingebracht als erwartet. 8,1 Mrd. Euro hat die Heta derzeit (schlecht verzinst) bei der Nationalbank gelagert, im Sommer dürfte es daher – Antrag des Vorstands und Zustimmung der FMA vorausgesetzt – zu einer ersten Zwischenausschüttung an die Gläubiger kommen. Mehr als die Hälfte des Cash-Vorrats wird aber nicht verteilt werden.

Bessere Einnahmen vermindern die Höhe des Schuldenschnitts, zu dem die FMA die Gläubiger verdonnert hat. Vorrangige Gläubiger müssen auf 35,6 Prozent ihrer Außenstände verzichten, statt wie von der FMA bisher vorgeschrieben auf 53,98 Prozent. Zum Tragen kommt das für sie aber so gut wie gar nicht, weil ja ein Vergleich geschlossen wurde. Besicherte Gläubiger bekamen 90, nachrangige 45 Prozent bezahlt, der Kärntner Ausgleichszahlungsfonds (KAF) hat ihre Anleihen gekauft. Vorfinanziert wurde das mit Geld des Bundes; daher kommen etwaige höhere Versilberungserträge dereinst dem Steuerzahler zugute. (gra, 3.5.2017)