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Derzeit ist mit den Stromern nichts zu verdienen.
Detroit – General Motors (GM) will der erste Autobauer sein, der mit Elektroautos Gewinn einfährt. Das US-Unternehmen arbeite daran, die Kosten für Elektrofahrzeuge zu senken und letztlich eine erschwingliche Version anzubieten, sagte der für Produktentwicklung zuständige Manager Mark Reuss am Montag.
Die Kunden würden gern auf Elektroautos umsteigen, seien aber nicht bereit, dafür Mehrkosten zu tragen. "Wir werden das erste Unternehmen sein, das mit Profit Elektroautos verkauft, die Menschen sich leisten können." Reuss zufolge arbeiten GM-Ingenieure daran, das Batteriegewicht zu senken und deren Effizienz zu erhöhen, da sich ein leichteres Auto mit weniger Energie bewegen lasse. "Das ist das Mantra bei der Produktentwicklung. Daran arbeiten alle unsere Ingenieure."
GM will die Produktion von Elektroautos massiv ausweiten, vor allem auf dem weltgrößten Automarkt China. Dort sollen bis 2020 zehn verschiedene Elektromodelle auf den Markt kommen.
Teslas günstigeres Modell ante portas
Auch BMW, VW, Ford und Tesla arbeiten an erschwinglicheren E-Modellen. Tesla will im Juli sein Model 3 im mittleren Preissegment an den Start bringen. Auch Daimler-Entwicklungsvorstand Ola Källenius rechnet mit deutlich fallenden Preisen. "Die Kosten werden sinken. In den nächsten fünf bis sieben Jahren werden wir Elektroautos deutlich preiswerter anbieten können", sagte er jüngst der "Bild am Sonntag". Zugleich werde die Reichweite steigen. Bis 2025 erwartet Daimler einen Anteil der Elektrofahrzeuge am Gesamtabsatz von bis zu 25 Prozent.
Spätestens 2019 will Källenius einen Elektro-Mercedes mit einer Reichweite von 500 Kilometern vorstellen. Bis man aber ein E-Auto mit einer solchen Reichweite um 10.000 Euro kaufen könne, werde es wahrscheinlich noch mehr als zehn Jahre dauern. Deshalb würden auch nach 2025 Fahrzeuge mit modernen Verbrennungsmotoren für Mercedes noch eine wichtige Rolle spielen.
iNext soll aus Bayern kommen
BMW will bereits in diesem Jahr weltweit mehr als 100.000 Elelektroautos verkaufen, sagte Unternehmenschef Harald Krüger der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Das wären fast dreimal so viele, wie Anfang des Jahres insgesamt in Deutschland unterwegs waren. Bereits im ersten Quartal 2017 seien 20.000 Elektro-BMWs verkauft worden, so Krüger, die Modellpalette werde in den nächsten Monaten um weitere Fahrzeuge mit Plug-in-Hybrid erweitert.
Das autonom fahrende Elektromobil iNext will BMW laut Krüger in der bayerischen Kleinstadt Dingolfing herstellen. Er spricht von einem "Bekenntnis zum Technologiestandort Deutschland".
Die EU-Kommission hat indes jüngst den Bau und Betrieb gemeinsamer Ladestationen für Elektroautos von BMW, Daimler, Ford und Porsche genehmigt. Sie dürfen dazu ein Gemeinschaftsunternehmen gründen, das eine öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in mehreren EU-Staaten schaffen und betreiben soll. Die Kommission kam bei ihrer Prüfung zu dem Schluss, dass die Zusammenarbeit keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken aufwerfe. Dafür sei ihr Einfluss auf den Wettbewerb am Markt zu gering. (APA, Reuters, red, 3.5.2017)