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Der Anschlagsort am Mittwoch in der afghanischen Hauptstadt Kabul.

Foto: AP Photos/Massoud Hossaini

Kabul – Bei einem Bombenanschlag im dichten Morgenverkehr der afghanischen Hauptstadt Kabul sind Behördenangaben zufolge mindestens acht Zivilisten getötet worden. Mindestens 28 Personen wurden verletzt. Der Anschlag habe sich gegen einen internationalen Militärkonvoi gerichtet, sagte ein Sprecher des Innenministeriums.

ORF

Nach Angaben eines Sprechers der US-Streitkräfte und der Nato-Mission Resolute Support, Bill Salvin, wurden drei US-Soldaten verletzt. Die gepanzerten Fahrzeuge seien mit einer am Straßenrand verborgenen Bombe angegriffen worden. Sie hätten aber selbstständig zur Basis zurückkehren können.

Nahe US-Botschaft und oberstem Gericht

Der Anschlag ereignete sich um kurz nach 8 Uhr nahe der US-Botschaft und dem Verkehrsknotenpunkt um den Massoud-Platz. Tausende waren dort zu dieser Zeit auf dem Weg zur Arbeit, vor allem zu Regierungsinstitutionen. In der Nähe liegen der oberste Gerichtshof des Landes und mehrere Ministerien.

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" reklamiert den Anschlag für sich. In einer über das IS-Sprachrohr Amaq veröffentlichten Meldung heißt es unter Berufung auf eine "Sicherheitsquelle", dass ein "Märtyrer" des IS seinen mit Sprengstoff beladenen Wagen vor einer Kolonne der US-Streitkräfte gezündet habe. Resolute Support hingegen berichtete, dass ein am Straßenrand verborgener Sprengsatz Ursache der Explosion gewesen sei.

Der IS hat in Kabul seit Jahresbeginn bereits mehrere große Anschläge begangen und dabei hunderte Zivilisten getötet oder verletzt. Im jüngst veröffentlichten Uno-Bericht zu den zivilen Opfern des Krieges hieß es, die Hauptstadt habe im ersten Quartal die höchste Zahl an Opfern von Selbstmord- und Bombenanschlägen verzeichnet. (APA, 3.5.2017)