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Kjell Inge Rokke (links) neben dem deutschen Ex-Kanzler Gerhard Schröder auf einem Bild von 2005.

Foto: EPA/Jens Buettner

Oslo – Der norwegische Milliardär Kjell Inge Rokke (58) will einen Großteil seines Vermögens an die Gesellschaft zurückgeben und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun. Mit der Umweltschutzorganisation WWF lässt er ein Forschungsschiff bauen, das Müll vom Meeresboden aufsaugen und schadstofffrei verbrennen kann, sagte der zehntreichste Mann Norwegens der Zeitung "Aftenposten" in einem seltenen Interview.

Von dem Schiff aus sollen Messungen in der Atmosphäre, 6.000 Meter tief im Meer und 20 Meter unter dem Meeresboden vorgenommen werden können. Die Kosten sind unbekannt, aber Rokke will alles zahlen, auch die Mannschaft. "Das Meer hat mir große Möglichkeiten gegeben und dafür bin ich dankbar", sagte Rokke, der als Fischer begann und heute Hauptaktionär des industriellen Investmentunternehmens Aker ist.

2007 in Haft gewesen

Rokke war 2007 wegen Bestechung mit 80 anderen Gefangenen in der Haftanstalt Hof nördlich von Oslo eingesessen. Einige Tage seiner 30-tägigen Haftstrafe wurden ihm wegen guter Führung erlassen. Er war 2005 wegen Bestechung eines schwedischen Schifffahrtsbeamten zur Erlangung eines Bootsführerscheins für große Yachten verurteilt worden.

Rokke hat sich aus kleinen Verhältnissen mit einer Fischereiflotte hochgearbeitet und nach und nach die größten Industrieunternehmen in Norwegen unter seine Kontrolle gebracht. Der deutschen Ex-Kanzler Gerhard Schröder zählt zu seinen persönlichen Freunden. Seiner Heimatstadt Molde mit 25.000 Einwohnern hat Rokke ein hochmodernes Fußballstadion für 10.000 Zuschauer geschenkt. (APA, red, 3.5.2017)