Trotz starker Konkurrenz zahlen sich Tariferhöhungen für Mobilfunker aus.

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Trotz der durchaus herausfordernden Konkurrenz untereinander und von Diskontern haben die großen heimischen Mobilfunker wenige Probleme damit, Tarife von Bestandskunden zu erhöhen. Das zeigen aktuelle Preiserhöhungen. Zwar verlieren sie Kunden, aber die große Mehrheit der Betroffenen wechselt nicht zu einem neuen Anbieter, sondern nimmt die höheren Preise hin. Zwei, drei zusätzliche Euro pro Monat sind für sie verkraftbar. So zahlt sich die Teuerung für die Handynetzbetreiber unter dem Strich aus.

Zufrieden oder zu bequem

Meist kündigen nicht einmal zehn Prozent der von einer Preiserhöhung betroffenen Konsumenten ihren Vertrag, da sie mit dem Angebot zufrieden oder einfach zu bequem sind, sich einen neuen Anbieter zu suchen. Das zeigen auch die Zahlen des Marktforschers GfK. Demnach waren in Österreich im Vorjahr rund 14 Millionen SIM-Karten im Umlauf, rund 700.000 Kunden wechselten ihren Mobilfunker, obwohl sie ihre Rufnummer leicht mitnehmen können und neue Anbieter mit vergleichsweise niedrigen Preisen locken.

Diskonter halten Marktanteil von fünf Prozent

Die Diskonter, allen voran Hot, konnten seit 2015 einen Mobilfunk-Marktanteil von fünf Prozent erringen. Ob sie in absehbarer Zeit auf mehr als zehn Prozent kommen, ist allerdings fraglich, da die drei großen Handynetzbetreiber A1, T-Mobile und "3" sich mittlerweile vehement gegen die neue Konkurrenz stellen. Mit ihren Billigablegern locken sie Neukunden inzwischen ebenfalls mit günstigeren Tarifen und subventionierten Handys.

Neuer Anbieter startet noch heuer

Trotzdem spornt der Erfolg von Hot und Co an. So wollen auch in diesem Jahr neue Mobilfunker ihr Glück versuchen und den Wettbewerb verschärfen. Im September will der soziale Mobilfunker Goood starten, der einen Teil der Einnahmen an gemeinnützige Projekte spenden will. (sum, 4.5.2017)