In den USA wachsen mehr als sieben Millionen Kinder bei ihren Großeltern auf. Deren Wissen bezüglich der richtigen Pflege von Kindern ist oft veraltet und überholt.

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Man kann bei Kindern bekanntlich allerhand richtig und falsch machen. Das wissen Eltern und Erziehungsberechtigte, und das sollten auch Großeltern wissen, die kleine Kinder betreuen. Doch nicht selten lassen sich Oma und Opa dabei von veraltetem oder gänzlich überholtem Wissen leiten. Das kann im schlimmsten Fall die Gesundheit der Kinder gefährden, wie eine Studie des Cohen Children's Medical Center in New Hyde Park in den USA gezeigt haben will. So wüssten viele Großeltern etwa nicht um die risikoärmste Schlafposition von Kleinkindern oder dass Eisbäder bei Fieber kontraproduktiv sind.

Dass die Großeltern über gesichertes Wissen verfügen, sei vor allem dann relevant, wenn die Kinder ausschließlich bei ihnen aufwachsen, so die Forscher um Studienleiter Andrew Adesman, Kinderarzt mit Schwerpunkt Entwicklungs- und Sozialpädiatrie. Das ist allein in den USA bei mehr als sieben Millionen Mädchen und Buben der Fall.

Eisbäder gegen das Fieber

Seit die Großeltern ihre eigenen Kinder aufgezogen haben, sei viel Zeit vergangen, sagt Adesman. Seither hat man viel neues Wissen über Erziehung und die richtige Pflege von Kindern angesammelt – manch früher gültige Annahme, was gut oder schlecht für Kinder sei, hat sich mittlerweile schlicht als falsch erwiesen. Doch viele Großeltern halten daran fest – nicht aus böser Absicht, sondern aus Mangel an Informationen.

So gaben 44 Prozent der von Adesman befragten 636 Großeltern an, dass sich mit Eisbädern hohes Fieber bei Kindern senken lasse. Tatsächlich ist es so, dass Eisbäder das Fieber sogar noch weiter nach oben treiben können. Immerhin ein knappes Viertel der Großeltern wusste außerdem nicht, dass man Säuglinge zum Schlafen auf den Rücken und nicht auf den Bauch legen soll. Bauchlage in der Nacht gilt als zentraler Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod bei Babys. (lima, 4.5.2017)