Das Wort des Jahres steht schon jetzt fest. Es stammt von Hubert Hämmerle, seines Zeichens Präsident der Vorarlberger Arbeiterkammer und ÖVP-Mitglied (ja, in Vorarlberg und in Tirol geht das).

"Was soll dieser Quatsch?"

Sagte Hämmerle. Er meinte damit die Broschüre aus dem intellektuellen Zentrum der ÖVP, genannt Generalsekretariat, in der Kanzler Kern als Bolschewiken-Towarischtsch gezeichnet wird. Hämmerle findet auch Kerns "Pizza-Pläne" nicht toll sowie die gesamte Performance der Regierung.

Aber jeder halbwegs vernunftbegabte Österreicher stellt sich derzeit in zunehmend verzweifelt-zornigem Ton dieselbe Frage: "Was soll dieser Quatsch?"

Was soll der Quatsch, dass diese Regierung wieder keine Schulreform zusammenbringt; dass die steuerliche Entlastung der Bürger (Abschaffung der kalten Progression) nicht zustande kommt; dass beim Thema Zuwanderung Schwarz sich von Blau und Rot sich von Schwarz treiben lässt?

Und was soll der Quatsch, wenn sich der beliebte Volksjodler Andreas Gabalier ein Geschirrtüchel um den Kopf bindet und versucht, Bundespräsident Alexander Van der Bellen satirisch beizukommen? Was soll der Quatsch, wenn sich die Wiener Grünen a) für ein problematisches privates Bauprojekt engagieren und b) angesichts des Widerstandes erklären, da würden eh weniger Luxuswohnungen und stattdessen mehr Universitätsinstitute hineinkommen? Zu Luxusmieten?

Produzieren wir derzeit nur noch Quatsch? Natürlich nicht, aber es sieht leider so aus. (Hans Rauscher, 4.5.2017)