Nach den Strapazen der letzten Tage haben wir ein paar Rast- und Regenerationstage eingelegt. Alltagsleben quasi in unserem derzeitigen Zuhause, dem Basislager. Spätes Frühstück gibt es um 8.30 Uhr, wenn die Sonne bereits die Schlafzelte aufgeheizt hat. Der Duft von Wongdis Eierspeise mit Speck erfüllt das Zelt.

Blick von unserem Basislager auf den Nuptse.
Foto: Hannes Gröbner

Wir beschließen, bereits in den nächsten zwei Tagen einen erneuten Aufstieg in Richtung C2 und C3 zu tätigen. Zur besseren Regeneration genießen wir ein wohltuendes und regeneratives Fußbad – sehr zur Belustigung unserer einheimischen Crew, deren Koch- und Waschtöpfe, wie schon mehrmals auf dieser Expedition, für eines unserer Fußbäder herhalten müssen.

"Wellness" im Basislager.
Foto: Hannes Gröbner

Wie für viele Höhenbergsteiger ist es auch für mich sehr schwer am Berg genug Energie in Form von Nahrung aufzunehmen. Das Kochen ist nicht unbedingt einfach, der Appetit ist nicht wirklich gegeben, der Körper benötigt alleine für den Grundumsatz ein Vielfaches dessen, was er auf unseren normalen Höhenmeter benötigt.

Auf Basislagerhöhe – also knapp 5300 Meter – kann ich essen, was ich will und nehme dennoch konstant ab. Auf 6500 Meter ist der Energieverbrauch noch höher, wenn man die täglichen Anstrengungen und den schweren Rucksack miteinberechnet. Deswegen heißt es für uns: essen, essen, essen, was der Koch fabriziert.

Markus "haut rein".
Foto: Hannes Gröbner

In den letzten beiden Tagen hat mich ein relativ starker Schnupfen geplagt, weswegen wir einen Rasttag im Basislager einlegen, damit ich mich auskurieren kann. Für den Körper kann so ein Infekt in dieser Höhenlage besonders kritisch werden, da ihm die notwendigen Ressourcen zur Heilung fehlen. Nebenbei hat es auch 20 Zentimeter Neuschnee gegeben, somit wäre eine Durchquerung des Khumu-Eisfalles ohnehin zu anstrengend geworden.

Frisch verschneites Basislager.
Foto: Markus Amon

Ausblick auf die nächsten Schritte

Für die kommenden Tage haben wir zunächst einen Aufstieg zu C2 geplant, das in Zukunft als vorgeschobenes Basislager dienen wird. Danach beginnen wir unseren Aufstieg zu unserem dritten Camp, das wir in der Lhotse-Flanke zwischen 7200 und 7400 Meter planen. Dort möchten wir ein Zelt aufbauen und versuchen, dort zu übernachten. Die genauere Planung unterliegt wie immer den Witterungen – und auch unserem Wohlbefinden. Dann steigen wir wieder ins Basislager ab, um uns von den Strapazen zu erholen. 

Mein Zelt im EBC.
Foto: Hannes Gröbner

Auch wenn das alles so klingt, als könnten wir jeden Tag auf den Gipfel steigen – das Gegenteil ist der Fall. Wir planen natürlich den Idealfall, sind aber beide erfahren genug, um zu wissen, dass jetzt noch sehr viel Unvorhergesehenes passieren kann. (Hannes Gröbner, 7.5.2017)

Weitere Beiträge des Bloggers