Curitiba – Für ein geplantes Attentat auf die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro hat ein Gericht im brasilianischen Curitiba acht Männer zu langen Haftstrafen verurteilt. Nach der Entscheidung vom Donnerstag sollen sie für 5,5 bis 15 Jahre ins Gefängnis. Bei der Operation "Hashtag" hatte die Polizei ihre Pläne aufgedeckt und im Juli 2016 insgesamt 15 Personen festgenommen.

In Justizkreisen war von amateurhaften Vorbereitungen die Rede. Die Zelle hatte sich über Messengerdienste wie WhatsApp über Waffenkäufe und die Begeisterung für die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ausgetauscht. Den verurteilten Männern wird vorgeworfen, sich konkret über den Bau von Bomben informiert zu haben, um ein Attentat auf Olympia zu verüben.

Nach einem vor Olympia verabschiedeten Anti-Terror-Gesetz kann schon die Vorbereitung von Anschlägen mit rund 15 Jahren Gefängnis bestraft werden. Der Fall hatte viel Aufmerksamkeit hervorgerufen, weil in Brasilien der islamistische Terrorismus bisher keine Rolle spielt. Seit April 2016 hatten Polizei und Geheimdienst die Kommunikation über soziale Medien beobachtet. So soll auch versucht worden sein, Kalaschnikows über das Internet in Paraguay zu kaufen. Rund zwei Wochen vor Eröffnung der Olympischen Spiele kam es im Juli dann zum Zugriff. (APA, 5.5.2017)