Astana/Moskau – Russland hat den Luftraum über den künftigen Schutzzonen in Syrien für Kampfjets der USA und ihrer internationalen Koalition geschlossen. Das stehe zwar nicht ausdrücklich in dem Memorandum über die Einrichtung der De-Eskalationszonen, "aber die Flüge über diesen Territorien werden eingestellt".

Das sagte der Leiter der russischen Delegation bei den Syrien-Gesprächen in Astana, Alexander Lawrentjew, am Freitag der Agentur Interfax zufolge. Russland, die Türkei und der Iran hatten am Vortag beschlossen, in syrischen Rebellengebieten vier Zufluchtsorte für die kriegsgeplagte Bevölkerung zu schaffen. Die Kämpfe dort sollen ab Samstag ruhen.

Aufforderungen an Washington

"Der Einsatz der Luftwaffe, vor allem von Kräften der internationalen Koalition, ist absolut nicht vorgesehen. Ob mit oder ohne Ankündigung – diese Sache ist jetzt entschieden", sagte Lawrentjew. Die USA und ihre Verbündeten sollten ihre Angriffe auf den "Islamischen Staat" (IS) in Al-Raqqa, Deir Ezzor und im Euphrat-Gebiet beschränken, sagte er.

Moskau selbst hat keinen völligen Verzicht auf Luftangriffe in den Schutzzonen verkündet. Es solle zwar im Grundsatz keine Einsätze geben, Ausnahmen seien im Notfall aber möglich. In dem Gebiet ist die Al-Kaida-nahe Extremistengruppe Tahrir al-Sham stark. Auch für die syrische Luftwaffe gab Lawrentjew keine vollständige Garantie ab. (APA, 5.5.2017)