Wien – Bayern München steht bereits als Meister der deutschen Fußball-Bundesliga fest, die drittletzte Runde bringt dennoch viel Spannung. Im direkten Duell zwischen Borussia Dortmund und Hoffenheim (Liveticker derStandard.at) geht es um eine mögliche Vorentscheidung im Rennen um einen Champions-League-Platz, den sich der Tabellenzweite RB Leipzig endgültig sichern kann. Im Abstiegskampf sind ein halbes Dutzend Vereine involviert.

Ganz entspannt will Trainer Julian Nagelsmann mit 1899 Hoffenheim den Schlager in Dortmund angehen. "Ich habe keine Angst, spüre auch keinen großen Druck. Einen großen Schritt Richtung direkte Champions-League-Qualifikation machen zu können, ist doch eine tolle Sache", sagte der 29-Jährige, dessen Team mit einem Punkt Vorsprung auf den BVB ins Spiel geht.

Kein großer Druck

Für Hoffenheim ist die Saison ohnehin schon ein voller Erfolg. Erstmals seit dem Aufstieg 2008 wird der Club aus dem Kraichgau international spielen. "Ich glaube, dass wir nicht den großen Druck haben wie Dortmund. Und ich sage das nicht wegen irgendwelcher Psychospielchen", erklärte Nagelsmann daher.

Dortmund hat vor dem Schlüsselspiel die Intensität gedrosselt, gab Thomas Tuchel bekannt. "In der Ruhe liegt die Kraft", meinte der BVB-Coach. Bei der Borussia hat vielmehr eine Personalie für Diskussionen gesorgt. Die "Bild"-Zeitung hatte am Donnerstag berichtet, dass Pierre-Emerick Aubameyang sich mit PSG-Sportdirektor Patrick Kluivert getroffen habe. Die Franzosen sollen demnach dem Torjäger aus Gabun einen Dreijahresvertrag mit einem Jahresgehalt von 14 Millionen Euro bieten und bereit seien, 70 Millionen Euro Ablöse zu bezahlen. Der Angreifer hat in Dortmund noch einen Vertrag bis 2020.

"Ich weiß nichts Konkretes. Wir warten es einfach ab. Wenn Pierre-Emerick das Gefühl hat, dass er unbedingt weg möchte, wird er sicherlich das Gespräch mit uns suchen. Das ist aber bisher nicht passiert", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Freitag dazu.

Sensation Leipzig

Während zwischen Dortmund und Hoffenheim noch keine definitive Entscheidung fallen kann, könnte RB Leipzig mit Trainer Ralph Hasenhüttl sowie Marcel Sabitzer und Stefan Ilsanker schon mit einem Punkt gegen die Hertha in Berlin einen Platz in den Top 3 und damit das Debüt in der kommenden Königsklasse fixieren. "Dass wir am drittletzten Spieltag die Chance haben, den direkten Champions-League-Platz fix zu machen, ist sensationell", sagte Hasenhüttl.

Viel Spannung verspricht der Kampf um den Klassenerhalt, in den neben dem abgeschlagenen Schlusslicht Darmstadt sechs Mannschaften verwickelt sind. Darmstadt kann die theoretische Chance auf den Verbleib in der Bundesliga nur mit einem Sieg bei den Bayern am Leben erhalten. FC Ingolstadt (29), Hamburger SV, VfL Wolfsburg, FSV Mainz (je 33) und auch noch FC Augsburg (35) und Bayer Leverkusen (36) müssen punkten oder zittern.

Dabei kommt es zu zwei direkten Duellen. Ingolstadt will mit einem Sieg gegen Leverkusen aufschließen und könnte Bayer noch tiefer in den Abstiegskampf stoßen. "Wir wollen mit einem Heimsieg ein klares Zeichen im Abstiegskampf setzen. Wenn wir gewinnen, wird der eine oder andere Konkurrent unruhig werden", meinte FCI-Coach Maik Walpurgis. Bei Bayer sind die Innenverteidiger Ömer Toprak und Jonathan Tah wegen Verletzungen fraglich, Aleksandar Dragovic könnte daher in der Startelf stehen.

Am Sonntag treffen der HSV und Mainz aufeinander. Wolfsburg gastiert bei Eintracht Frankfurt und Augsburg bei Borussia Mönchengladbach. (APA, 5.5.2017)