Wiener Neustadt – Wiener Neustadt hat den Klassenerhalt in der Fußball-Erste-Liga seit Freitag so gut wie sicher. Die Truppe von Coach Rene Wagner setzte sich im Niederösterreich-Duell mit Horn 3:1 durch und vergrößerte den Abstand auf Schlusslicht FAC drei Runden vor Schluss auf acht Punkte. Der Polster des für 2017/18 noch lizenzlosen Vorletzten Horn auf das Tabellenende verringerte sich auf zwei Zähler.

Grund dafür war das 0:0 der Floridsdorfer bei Blau-Weiß Linz. Die Oberösterreicher haben damit weiter sieben Zähler mehr als die Wiener auf dem Konto. Nur noch sechs Zähler Luft hat Kapfenberg nach einer verdienten 0:3-Heimniederlage gegen den nicht aufstiegsberechtigten Zweiten Liefering. Der West-Schlager zwischen Austria Lustenau und Wacker Innsbruck endete mit einem leistungsgerechten 2:1-Erfolg der gastgebenden Vorarlberger, die damit ihren dritten Platz absicherten. Im Abendspiel war Meister LASK in Wattens zu Gast.

Teddybären und Plüsch

Horn kommt nicht zur Ruhe. Nach der verweigerten Lizenz in erster Instanz sowie der einvernehmlichen Trennung vom japanischen Coach Masanori Hamayoshi blieb auch der erhoffte Trainereffekt aus. Im ersten Spiel unter dem zum Interimscoach aufgestiegenen Christoph Westerthaler lief bei den Waldviertlern nicht viel zusammen. Wiener Neustadt agierte über weite Strecken auch verkrampft, hatte insgesamt aber die besseren Momente. Zu Beginn hatten die Gastgeber etwas Pech. Statt Elfmeter nach Foul an Manfred Fischer gab es von Schiedsrichter Markus Hameter die Gelbe Karte wegen einer Schwalbe (16.).

Das wirkte sich aber nicht negativ aus, da Kapitän Sargon Duran nach Rakowitz-Flanke einköpfelte (45.). Rakowitz war es auch, der den zweiten Treffer vorbereitete, seine Hereingabe drückte mit Milan Bortel ein Horner unglücklich über die Linie (58.). Kurz zuvor (53.) hatte Wiener Neustadts Bernd Gschweidl im Teddybären und Plüsch Stadion auch noch die Latte getroffen. Horns Anschlusstreffer per Kopf durch Benjamin Sulimani nach Orsini-Flanke (85.) kam zu spät, konnte die sechste Niederlage in den jüngsten acht Spielen nicht mehr verhindern.

Kapfenberg wieder unten drin

Wiener Neustadt gelang durch einen verwandelten Foul-Elfmeter von Florian Sittsam (95.) noch das 3:1, der Club unterstrich damit einmal mehr seine Heimstärke, fünfmal in Serie gab es vor eigenem Publikum keine Niederlage. Ebenfalls jubeln konnte Blau-Weiß Linz, da sich das 0:0 zu Hause gegen den FAC aufgrund der Tabellenkonstellation wie ein Sieg anfühlte. Das torlose Remis war nicht überraschend, die Linzer spielten diese Saison schon zwölfmal zu Null, die Wiener auswärts achtmal.

Die Lieferinger, die kürzlich den Vertrag von Innenverteidiger Bojan Lugonja bis Sommer 2019 verlängert hatten, wurden in Kapfenberg für ihren starken Beginn schnell belohnt. Masaya Okugawa wurde nicht entscheidend am Abschluss gehindert und traf ins kurze Eck (6.). Der KSV verzeichnete kurz darauf zwar einen Stangenschuss von David Sencar (11.), die "Jungbullen" waren aber in den meisten Belangen besser. Das 2:0 noch vor der Pause (45.+2) war daher nicht unverdient. Einen tollen Spielzug über drei Viertel des Platzes und mehrere Stationen schloss Smail Prevljak nach Daka-Vorarbeit aus kurzer Distanz ab.

Im Westen

Nach dem Seitenwechsel machte Lorenz Grabovac (79.) endgültig alles klar. Die Salzburger gewannen erstmals im Franz Fekete Stadion nach vier Niederlagen in Folge. Der KSV findet damit weiter nicht aus seinem Tief, ist nun schon sieben Partien sieglos.

Lustenau und Innsbruck begegneten sich vor der Pause im Reichshofstadion auf Augenhöhe. Julian Wießmeier staubte zur Lustenauer Führung ab (12.), Patrik Eler gab aber mit seinem 21. Saisontor (17.), dem 13. im Frühjahr, schnell die passende Antwort. Nach der Pause waren die Ländle-Kicker deutlich besser, belohnt wurden sie aber erst in der 92. Minute. Eine Bruno-Schuss wurde von Sebastian Siller unhaltbar abgefälscht. Pius Grabher hatte zuvor (56.) Aluminium getroffen. Für Wacker gingen Serien von sechs unbesiegten Spielen sowie vier Auswärtssiegen in Folge zu Ende. Für Lustenau war es erst der vierte Sieg im Frühjahr.

LASK-Serie beendet

Der LASK kann doch noch verlieren. Drei Tage nach dem fixierten Meistertitel kassierten die Linzer in Wattens eine nicht unverdiente 0:2-Niederlage. Die Tiroler fügten dem Bundesliga-Aufsteiger damit nach 16 ungeschlagenen Partien wieder einmal eine Niederlage zu. Das war ihnen auch bereits am 21. Oktober 2016 beim 3:2-Erfolg im Gernot Langes Stadion gelungen.

Seit damals hatte der LASK nicht mehr verloren gehabt. Der Aufstieg war deshalb bereits am 21. April in der 30. Runde in der Tasche, der Titel folgte am Dienstag nach dem 1:0-Erfolg gegen Wiener Neustadt. In Wattens fehlte nach dem vorzeitigen Erreichen aller Saisonziele nun der nötige Nachdruck, Wattens lauerte auf Konter und hatte damit Erfolg.

Die Führung gelang dank Mithilfe von Tormann Pavao Pervan, der einen Schuss von Florian Buchacher nicht festhalten konnte (34.). Eine Rettungsaktion des scheidenden Brasilianers Fabiano kam zu spät. Vier Minuten später klärte Paulo Otavio einen Abschluss von Florian Toplitsch nach Gebauer-Vorarbeit ins eigene Tor, der Treffer wurde aber dem Wattens-Spieler gutgeschrieben.

Hängen ließen sich die Oberösterreicher nach dem Seitenwechsel nicht, Topchancen gab es trotzdem vor allem aufseiten der Hausherren. Christian Gebauer und Milan Jurdik ließen eine hochkarätige Doppelchance ungenutzt (74.). Der LASK verlor damit nach zuletzt fünf Siegen und zwei Remis wieder einmal in der Fremde. Den Punkterekord von St. Pölten (80) aus der vergangenen Saison zu knacken, wird nun ein schwieriges Unterfangen. Dafür müssten alle vier ausstehenden Spiele von der Truppe von Trainer Oliver Glasner (69) gewonnen werden. Am Montag geht es im Nachtragsspiel auswärts gegen den Vierten Wacker Innsbruck, der nur noch einen Zähler vor Wattens liegt. (APA, 5.5.2017)

Ergebnisse Erste Liga, 33. Runde

Blau-Weiß Linz – FAC 0:0 Linz, Stadion der Stadt Linz, SR Gishamer.
Gelb-Rote Karte: Anic (88./Foul/Linz)

SC Wr. Neustadt – SV Horn 3:1 (1:0) Wiener Neustadt, Teddybären und Plüsch Stadion, SR Hameter.
Tore: Duran (45.), Bortel (58./Eigentor), Sittsam (95./Elfmeter) bzw. B. Sulimani (85.)

SC Austria Lustenau – Wacker Innsbruck 2:1 (1:1) Lustenau, Reichshofstadion, SR Kijas.
Tore: Wießmeier (12.), Bruno (92.) bzw. Eler (17.)

Kapfenberger SV – FC Liefering 0:3 (0:2) Kapfenberg, Franz Fekete Stadion, SR Muckenhammer.
Tore: Okugawa (6.), Prevljak (45.+2), Grabovac (79.)

WSG Wattens – LASK Linz 2:0 (2:0) Wattens, Gernot Langes Stadion, SR Weinberger.
Tore: Buchacher (34.), Toplitsch (38.)