Vatikanstadt – Der Patriarch der mit der römisch-katholischen Kirche unierten melkitischen griechisch-katholischen Kirche, Gregoire III. Laham, ist zurückgetreten. Es sei für das Wohl der Kirche "ratsam und nötig" den Amtsverzicht anzunehmen, heißt es in einem Brief von Papst Franziskus an den Patriarchen, den der Vatikan am Samstag gemeinsam mit der Personalie veröffentlichte.

Weitere Einzelheiten werden darin laut Kathpress nicht genannt. Bis zur Wahl eines neuen Patriarchen soll der melkitische Erzbischof von Aleppo, Jean-Clement, die melkitisch griechisch-katholische Kirche mit ihren rund 1,6 Millionen Angehörigen leiten.

Auf Lebenszeit gewählt

Der 83-jährige Gregoire war im Jahr 2000 durch die Synode zum Patriarchen auf Lebenszeit gewählt worden. Er hatte seit längerem Widerstand innerhalb seiner Kirche zu spüren bekommen. Laut Medienberichten ging es um den Umgang mit den Kirchenfinanzen und um den Leitungsstil. Im Juni 2016 musste eine Synode der melkitischen Bischöfe abgebrochen und vertagt werden, weil die Hälfte der 22 Mitglieder der Zusammenkunft fernblieb. Hintergrund waren offenbar Versuche, den Patriarchen zum Rücktritt zu bewegen.

Politisch steht der in Damaskus residierende Patriarch dem syrischen Machthaber Bashar al-Assad nahe. Die Kirchen in Syrien erlebten angesichts des Bürgerkriegs eine starke Dezimierung von Gläubigen und Geistlichen. (APA, 6.5.2017)