Frieze Art Fair New York, Nordeingang.
Foto: Reinhold Ponesch

Auf Randall's Island, einer Insel zwischen East Harlem und Queens, zeigten vom 5. bis 7. Mai 2017 über 200 internationale Galerien aus aller Welt viele Größen der zeitgenössischen Kunst. Es war mein erster "Frieze-Besuch". Für die Anfahrt plante ich eineinhalb Stunden mit den Öffis ein – es wurden drei Stunden, wie so üblich in New York.

In dem überdimensionierten Messezelt fand ich bemerkenswerte Galerien mit sehr weitläufigen, großen Ständen, von denen viele versuchten, Kunst einmal anders zu präsentieren. So legte die Galerie "Eigen + Art" aus Berlin ihren Boden mit flachen Glassteinen des Künstlers Olaf Nicolai aus. Die schwedische Galerie Magnus Karlsson spannte ein vierflächiges Netz, auf dem die Kunstwerke hingen. Oder eine Frauenskulptur lag einfach im Gang auf dem Boden und bewegte Kinder zum neugierigen Erforschen.

Ich war positiv überrascht, welche neuen Wege die Galerien in der Präsentation ihrer Kunst einschlagen. Kunst soll ein Erlebnis für die Besucher sein und eine Interaktion mit dem Publikum ermöglichen. Das war manchmal sehr gut gemacht, manchmal weniger. Der Kunstbetrieb steht hier erst am Anfang einer notwendigen Entwicklung – Kunst muss auch erlebbar und zum "Anfassen" gemacht werden.

Als Besonderheit gegenüber anderen internationalen Kunstmessen empfand ich die übersichtliche und weiträumige Gliederung der Galeriestände. Auch das Mitnehmen von Essen und Getränken beim Durchgehen war erlaubt. Die Gastronomie war hervorragend, die Preise eindeutig zu hoch. Ein einmaliges Erlebnis jedenfalls.

Anton Kern Gallery New York. Die Präsentation war sehr ansprechend.
Foto: Reinhold Ponesch
Anton Kern Gallery. Werk von Ellen Berkenblit, USA. Sie vernäht Stoffe und übermalt mit Ölfarbe.
Foto: Reinhold Ponesch
David Lewis Gallery, New York. Installation von Dawn Kasper, US-Performance-Artist.
Foto: Reinhold Ponesch

Dawn Kasper zeigt hier eine Installation, die so leicht in ihrer Anordnung aussieht. Die Komposition ist perfekt gelegt und passt in allen Details zusammen. Sieht leicht aus, ist aber schwer zu machen. Dawn Kasper ist Teilnehmer der Biennale Venedig 2017.

Zwischendurch mal in die Gänge schauen.
Foto: Reinhold Ponesch
Galerie Klaus Gerrit Friese, Berlin. Werk von Dieter Krieg.
Foto: Reinhold Ponesch
Whitecube Gallery. Hier ein Werk aus alten Feuerwehrschläuchen.
Foto: Reinhold Ponesch

Die White Cube Gallery hat mich insofern überrascht, als sie nur Werke aus recyceltem Material zeigte. Folgend ein paar Fotos von unterschiedlichen Werken und Künstlern:

White Cube Gallery, London.
Foto: Reinhold Ponesch
Mitchell-Innes & Nash Gallery, New York. Werk: Keltie Ferris, USA.
Foto: Reinhold Ponesch

Die Galerie "Mitchell-Innes & Nash" ist für mich eine der beeindruckendsten und bedeutendsten internationalen Galerien weltweit, mit ungemein tollen Künstlern, wie zum Beispiel Keltie Ferris und Eddi Martinez.

Mitchell-Innes & Nash Gallery, New York.
Foto: Reinhold Ponesch
Installation an der Wand – für mich waren das Kopftücher, mit Lack überzogen.
Foto: Reinhold Ponesch
Elemente einer alten Holzstiege und Tür an der Wand, skulptural arrangiert.
Foto: Reinhold Ponesch
Weibliche Skulptur im Gang lädt zum neugierigen Interagieren ein.
Foto: Reinhold Ponesch
Ist das Kunst? Immer wieder einmal komme auch ich an meine Grenzen!
Foto: Reinhold Ponesch
Galeria Luisa Strina, Sao Paulo. Werk von Laura Lima, Rio de Janeiro.
Foto: Reinhold Ponesch

Dieses Werk von Laura Lima kann sowohl ein Bild als auch eine Skulptur darstellen. Es hängt an der Wand, in einem braunen Stoffschleier sind mehrere Gegenstände aus Leder, Metall und Stoff hineingegeben. Löffel, Lederbänder und Garne kann man erkennen. Verkauft für 35.000 Dollar. (Reinhold Ponesch, 9.5.2017)