Die Antwort kam nicht in Form von Screenshots, sondern als Fotokopien.

Foto: Seattle Mayor's Office

Manchmal wollen Bürger es ganz genau wissen, was das Gebaren ihrer politischen Vertreter angeht. So auch der Entwickler Phil Mocek, der ein FOIA-Auskunftsbegehren ("Freedom of Information Act") an die Stadtregierung von Seattle schickte. Ihn interessierten die Nachrichten, die der Bürgermeister per SMS oder über Messenger am Smartphone mit seinen Mitarbeitern austauschte.

Auf seine Anfrage erhielt er alsbald auch eine Antwort, allerdings in ungewöhnlichem Format. Man übermittelte ihm Aufnahmen der bürgermeisterlichen Konversationen, die offenbar über MMS laufen. Doch nicht nur der Kommunikationskanal ist bemerkenswert. Statt simple Screenshots zu übermitteln, kam die Antwort mit Fotokopien des Handys.

Ineffizient, aber ungefährlich

Wenig überraschend ist die Qualität der Abbildung niedrig. Die Nachrichten lassen sich aber immerhin lesen. Das Vorgehen sorgt bei Beobachtern für Amusement. Beim Transparenzportal Muckrock empfiehlt man den Mitarbeitern der Stadtregierung, "das nächste Mal einfach bei der IT-Abteilung anzurufen."

Das Auflegen eines Smartphones auf einen Kopierer ist zwar aus qualitativen Gründen nicht empfehlenswert, aber für die Geräte nicht gefährlich. Kopierer operieren mit Licht, dementsprechend sind Inhalte auf verglasten und beleuchteten Handybildschirmen nur sehr schwer einzufangen. Ein Problem könnte hypothetisch höchstens durch das am Telefon lastende Gewicht der Kopiererabdeckung entstehen.

Möglicherweise hatte das Vorgehen aber einen nachvollziehbaren Hintergrund. Bei Golem vermutet man, dass man auf diesem Wege vielleicht die Menge der weitergegebenen Metadaten auf ein Minimum reduzieren wollte. (red, 08.05.2017)