Wien – Die teilstaatliche Casinos Austria hat heute im Personalausschuss die Weichen für die Neubesetzung des Chefsessels gestellt. Nach Informationen der APA hat der Personalausschuss den Tiroler Finanzexperten Alexander Labak als Nachfolger von Karl Stoss vorgeschlagen. Der Konzern selbst gab sich im Vorfeld des Treffens zugeknöpft und verweist auf die außerordentliche Aufsichtsratssitzung am 18. Mai.

An der Spitze des Kontrollgremiums steht der Ex-Raiffeisen-Banker Walter Rothensteiner, ihm zur Seite steht unter anderem Ex-Vizekanzler Josef Pröll, Novomatic-Chef Harald Neumann und T-Mobile-Chef Andreas Bierwirth. Größter Eigentümer des Casinos-Konzern (inklusive Lotterien) ist die Sazka-Gruppe mit 34 Prozent, gefolgt von der Staatsholding ÖBIB (33 Prozent) und Novomatic (17 Prozent).

Labak begann seine Laufbahn bei Henkel, es folgten Stationen unter anderem bei Johnson & Johnson und der Deutschen Bank sowie Mastercard. Auf ihn wartet ein fordernder Job, hat sich doch erst eine tschechische Gruppe rund um die Milliardäre Karel Komarek und Jiri Smejc die Mehrheit an den Casinos gesichert.

Der Job gehört zu den bestbezahlten Managementposten in Österreich, zuletzt verdienten die drei Vorstände – neben Konzernchef Stoss sind das Bettina Glatz-Kremsner und Dietmar Hoscher – zusammen 6,1 Mio. Euro brutto. Stoss stand seit zehn Jahren an der Spitze der Casinos, sein Vertrag läuft heuer aus.

Zum Abschied legte Stoss, der auch Präsident des Österreichischen Olympischen Comités (ÖOC) ist, noch eine Rekordbilanz. Im Jahr 2016 stieg der Umsatz der Gruppe um 8 Prozent auf 3,89 Mrd. Euro, das Betriebsergebnis legte um 49 Prozent auf 150 Mio. Euro zu und das Konzernergebnis um 65 Prozent auf 91 Mio. Euro. (APA, 8.5.2017)