Tokio – Japan widmet seinen mittelalterlichen Ninja-Spionen eine eigene Forschungseinrichtung. Wie die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press am Dienstag meldete, wird die Mie University im Juli in Iga in der gleichnamigen Zentralprovinz Mie das weltweit erste internationale Forschungszentrum für die feudale Kriegerkultur der Ninja einrichten.

Geplant sei unter anderem eine Datenbank in japanischer und englischer Sprache, die nicht nur Studien, sondern auch Bücher und Filme rund um das Thema beinhalte. Ninja, auch Shinobi genannt, waren besonders ausgebildete Kämpfer und dienten zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert bis in die späte Edo-Periode, die 1868 endete, unter anderem als Kundschafter, Spione und Meuchelmörder.

Im Ausland steige das Interesse an der Ninja-Kultur, sagte Yuji Yamada, Professor für mittelalterliche japanische Geschichte der Universität in Mie. Dies sei vor allem der Beliebtheit des japanischen Mangas "Naruto" zu verdanken. Für die neue Forschungseinrichtung werde auch der 67 Jahre alte Nachfolger eines alten Ninja-Clans, Jinichi Kawakami, tätig sein. Der Japaner gilt als "letzter Ninja" und trainiert die Kampfkunst der Ninja in der Stadt Wakasa in der Zentralprovinz Fukui. (APA, 9.5.2017)