Literatur und Politik in Innsbruck: Neben Marlene Streeruwitz (im Bild) reisen u. a. Norbert Gstrein, Josef Haslinger und Lukas Bärfuss an.

Foto: Corn

Wie wichtig sind literarische Positionen zu politischen Themen, oder soll sich die Literatur gänzlich der Tagespolitik entziehen? Bieten bedachte Stimmen zu beunruhigenden Entwicklungen für Leser eine Orientierungshilfe, und braucht es den/die Schriftsteller/in als moralische Instanz, wenn ringsum an demokratischen Grundfesten gerüttelt wird?

Um Politik und um Fragen wie diese kreisen von Donnerstag bis Samstag die diesjährigen – es sind bereits die vierzigsten – Innsbrucker Wochenendgespräche. Diese Literaturveranstaltung versteht sich nicht als Wettbewerb oder Festival, sondern als Plattform, auf der sich renommierte Autorinnen und Autoren zu einem vorgegebenen Thema öffentlich austauschen.

Illustre Runde

Die Organisatoren Birgit Holzner und Joe Rabl haben eine illustre Runde zu Lesungen und Gesprächen nach Innsbruck geladen. Anreisen werden Marlene Streeruwitz, Evelyn Schlag, Doron Rabinovici, Marion Poschmann, Maxi Obexer, Josef Haslinger, Norbert Gstrein, Martin R. Dean, Lukas Bärfuss und Anna Rottensteiner. Der militärische Konflikt im Jemen oder die anhaltende Flüchtlingstragödie im Mittelmeer kommen dabei ebenso zur Sprache wie die Wahl eines Sexisten zum mächtigsten Mann der Welt und deren Nachhall auf Frauen hierzulande oder die Ermordung eines Schriftstellers auf offener Straße in San Francisco.

Die Wochenendgespräche finden in unterschiedlicher Zusammensetzung am Donnerstag und am Samstag im ORF Tirol Studio 3 (Beginn 20.15 Uhr) und am Freitag und Samstag jeweils von 10.00 bis 17.00 Uhr im Ensembleprobenraum des Tiroler Landestheaters statt. (dns, 9.5.2017)