Teheran/Riad – Die Töne zwischen Saudi-Arabien und dem Iran werde martialischer. Begonnen hatte der Schlagabtausch mit einer Drohung des saudischen Vizekronprinzen und Verteidigungsministers Mohammed bin Salman, der den Iran in einem "Al Arabiya"-Interview beschuldigte, Mekka und Medina erobern zu wollen. Der Iran habe Saudi-Arabien im Visier, aber: "Wir werden nicht warten, bis die Schlacht in Saudi-Arabien stattfindet, wir werden daran arbeiten, dass sie im Iran stattfindet." Nun antwortete der iranische Verteidigungsminister Hossein Dehghan mit gleicher Münze: "Wenn die Saudis etwas Dummes tun, dann wird kein Teil Saudi-Arabiens unberührt bleiben außer Mekka und Medina."

Laut dem Vizekronprinzen sind die Probleme Riads mit Teheran nicht politischer, sondern religiöser Natur. Der Iran wolle die "jafaritische Sekte" – das ist die Schia – verbreiten und alle Muslime weltweit kontrollieren. Deshalb gebe es keine Gesprächsbasis.

Die vielen Väter des IS

In "Al-Manar" nannte Dehghan Saudi-Arabien so "armselig", dass es nun mit Israel gegen den Iran konspiriere. Er beschuldigte die USA, den "Islamischen Staat" (IS) geschaffen zu haben, der im Interesse Israels kämpfe. Saudi-Arabiens Außenminister Adel al-Jubair wiederum stellte kürzlich in den Raum, dass hinter dem IS der Iran stehe. Im Westen gilt meist die wahhabitische Tradition Saudi-Arabiens als Wurzel des Jihadismus à la IS. (guha, 9.5.2017)