Die Zukunft ist besser als ihr Ruf. Das behauptet zumindest der Dokumentarfilm von Teresa Distelberger, Niko Mayr, Gabi Schweiger und Nicole Scherg. Das vierköpfige österreichische Regiekollektiv hat es sich zur Aufgabe gemacht, der allgemeinen Krisenstimmung sechs Menschen entgegenzusetzen, die im Kleinen dazu beitragen, die Welt etwas besser zu machen.

Dafür drehte jeder Filmemacher ein bis zwei Minidokus, die sich zu "sechs Positionen einer Haltung" – so lautet der Untertitel – aneinanderreihen. Spannend ist hierbei die Themenwahl: Neben nachhaltiger Ernährung, Armut und politischer Mündigkeit werden auch kompostierbare Architektur und eine kulturhistorisch wissenschaftliche Sicht gezeigt. Dass die Befragten großteils aus dem bekannten Umfeld der Regisseure stammen, ist spürbar. Die Auswahl der vier Frauen (Architektin Anna Heringer, Andrea Roschek, Judith Schachinger und Rita Trattnigg) und der zwei Männer (Kulturhistoriker Walter Ötsch und Autor Andreas Renoldner) wirkt subjektiv.
Die sechs Episoden werden auch musikalisch miteinander verbunden: Die Blasmusikformation Federspiel komponierte den Soundtrack des Films. Man setzt auch hier auf Regionalität. Formal ist Die Zukunft ist besser als ihr Ruf weniger interessant. In vorwiegend klassischer Interviewsituation werden die Protagonisten in ihrem Arbeitsumfeld gezeigt und zu ihrer Haltung befragt. Die ist, genau wie die Gestaltung des Films, trotz episodischen Arbeitens einheitlich: Jeder für sich kann im Kollektiv etwas verändern. Dies spannender und origineller zu erzählen hätte dem Film sicherlich gut getan. (kst, 10.5.2017)