Caracas – Die schwere Versorgungskrise in Venezuela hat gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung: Die Zahl der Säuglinge, die vor Erreichen des ersten Lebensjahrs starben, sei im vergangenen Jahr um 30 Prozent auf knapp 11.500 gestiegen, teilte das Gesundheitsministerium in Caracas am Mittwoch mit. Die Zahl der Mütter, die bei der Geburt starben, sei um zwei Drittel auf 756 angewachsen.

Auch die Tropenkrankheit Malaria, die vor wenigen Jahren in Venezuela als weitgehend ausgerottet galt, setzt den Menschen immer mehr zu: Im vergangenen Jahr wurden dem Ministerium zufolge 240.000 Fälle gemeldet, das waren 76 Prozent mehr als im Vorjahr. In 13 der 24 Bundesstaaten habe die Malaria epidemische Ausmaße angenommen.

Venezuela leidet seit Jahren unter einer Versorgungskrise, die durch den Preisverfall beim Hauptexportgut Öl weiter verschärft wird. Dem Land mangelt es an Devisen für den Import von Arzneien, medizinischem Gerät und anderen Gütern des Grundbedarfs. (APA, 10.5.2017)