Mannheim – Der deutsche Ex-Bundespräsident Christian Wulff (57) nimmt den Sänger Xavier Naidoo wegen seiner umstrittenen Liedtexte in die Verantwortung. "Er begibt sich in die Nähe von Totengräbern der Demokratie, in die Nähe des Hasses", kritisierte Wulff im "Mannheimer Morgen" (Donnerstag).

Naidoo verfüge als erfolgreicher Musiker über viel Macht. "Und wer über viel Macht verfügt, der hat auch viel Verantwortung." Dieser werde der Sänger aber so nicht gerecht.

Naidoo und seine Band Söhne Mannheims sehen sich dem Vorwurf des Rechtspopulismus ausgesetzt, unter anderem wegen kritischer Zeilen über Politiker in ihrem neuen Lied "Marionetten". Anfang der Woche hatte es deswegen ein Krisentreffen zwischen der Stadt Mannheim und der Popband gegeben – Naidoo hatte danach mitgeteilt, dass das Lied zugespitzt und möglicherweise missverständlich sei. Die Radiosender NDR 2 und Bremen Vier distanzierten sich von Konzerten mit Naidoo. (APA, dpa, 11.5.2017)