Wien – Zumindest einen Befürworter einer Neuwahl hat Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) bereits: Post-Chef Georg Pölz. Durch die Präsidentschaftswahlen und deren Wiederholung hatte die teilstaatliche Österreichische Post im Vorjahr nämlich 19,3 Mio. Euro zusätzlich umgesetzt.

"Vielleicht haben wir im vierten Quartal einen ähnlichen Effekt wie im Vorjahr", meinte Pölz heute schmunzelnd in Anspielung auf mögliche Neuwahlen im Herbst bei der Präsentation der Geschäftszahlen des 1. Quartals.

Dieses war für die Post ein gutes. Das Vorsteuerergebnis (EBT) legte um 6,7 Prozent auf 54,2 Millionen Euro zu, das Betriebsergebnis (Ebit) um 6,4 Prozent auf 54,4 Millionen Euro. Beim Umsatz gab es zwar ein Minus von 17,6 Prozent auf 488,7 Millionen Euro, das sind aber noch Nachwehen des Verkaufs der deutschen Logistiktochter Trans-o-flex.

Ohne diesen Verkauf hätte der Umsatz im Jahresvergleich um 4 Prozent auf 488,7 Millionen Euro zugelegt, betonte die Post AG. Nach wie vor geht das Briefgeschäft zurück, in den ersten drei Monaten gab es ein Minus von fünf Prozent. Beim Paketgeschäft gab es aber, dank Internethandel, einen Zuwachs von rund zehn Prozent.

Bereinigt um den Verkauf der Trans-o-flex ist der Personalaufwand stabil geblieben.

Die guten Zahlen sind aber auch dem Kalender zu verdanken. "So waren im Quartalsvergleich zwei zusätzliche Kalenderwerktage zu verzeichnen und auch der späte Ostertermin wirkte sich positiv auf die Werbe- und Paketumsätze im März aus", teilte dazu die Post AG am Freitag in einer Aussendung mit.

Gut angelaufen sei der neue E-Brief. "Knapp 90.000 Aktivierungen belegen, dass enormes Interesse an dieser neuen Lösung besteht", so Konzernchef Georg Pölzl.

Für das Gesamtjahr strebt die teilstaatliche, börsenotierte Post AG eine stabile Entwicklung an. "Die angepeilte umsatzseitige Entwicklung gepaart mit Kostendisziplin und einer effizienten Leistungserbringung sollte zu einem stabilen Ebit auf dem Niveau des Jahres 2016 führen", gibt der passionierte Segler Pölzl den Kurs vor. (APA, 12.5.2017)