Bangui – Nach einem Angriff auf einen Konvoi der UN-Friedenstruppe in der Zentralafrikanischen Republik ist ein fünfter Blauhelmsoldat tot aufgefunden worden. Es sei der bisher schwerste Angriff auf die Friedenstruppe in dem Land, erklärte die UN-Mission. Der Leiter der UN-Friedenseinsätze, Jean-Pierre Lacroix, wurde noch am Freitag zu einer Trauerfeier in Bangui erwartet.

Ein kambodschanischer Soldat war bei dem Gefecht vom Dienstag getötet worden, vier weitere Blauhelme galten zunächst als vermisst. Die Leichen von drei Kambodschanern wurden noch am Dienstag gefunden, die Leiche eines marokkanischen Soldaten erst am Donnerstag.

Acht Verletzte

Die UN machte Kämpfer der christlichen Anti-Balaka-Miliz für den Angriff auf einen Konvoi bei Bangassou rund 500 Kilometer östlich der Hauptstadt Bangui verantwortlich. Acht Blauhelmsoldaten waren bei dem Angriff verletzt worden. Sie wurden nach Bangui ausgeflogen.

Die Zentralafrikanische Republik gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. 2013 rutschte das Land in einen Bürgerkrieg, in dem sich Milizen der christlichen Mehrheit und der muslimischen Minderheit gegenüberstanden. Knapp 900.000 Menschen sind nach UN-Angaben auf der Flucht, 2,2 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. (APA, 12.5.2017)