Alt-Bundespräsident Heinz Fischer erinnert an Stabilität als politischen Wert in Österreichs Politik-Tradition

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Meran/Wien – Auf Alexander Van der Bellen wartet die Aufgabe, die Koalitionskrise zwischen ÖVP und SPÖ und die damit wahrscheinlichen vorgezogenen Neuwahlen als Bundespräsident zu managen. Dessen Vorgänger Heinz Fischer nützte am Samstag die Einladung, am Landesparteitag der Südtiroler Volkspartei (SVP) zu sprechen, für eine Ermahnung Richtung Wien – freilich als Privatmann.

"Die politisch Verantwortlichen haben die Pflicht, nicht nur an die eigene Partei, sondern an das ganze Land zu denken", sagte Fischer laut italienischer Nachrichtenagentur ANSA in seiner Rede. Denn Österreich befinde sich in einer "etwas schwierigen Situation".

Stabilität ist "Grundsatz für Österreich"

"Die Zusammenarbeit der beiden großen Parteien ist eine Lehre aus der Vergangenheit", analysierte der ehemalige Bundespräsident. "Von den letzten 72 Jahren waren knapp zwei Drittel vom Bündnis von SPÖ und ÖVP geprägt". Er wisse zwar nicht, wie sich die aktuelle Situation entwickeln werde, aber die Stabilität sei als politischer Wert stets "ein Grundsatz für Österreich, wie auch die engen Beziehungen zu Südtirol". (gian, 13.5.2017)