Rom/Berlin – Italien hat einen Tunesier ausgewiesen, der Kontakt zum Berliner Attentäter Anis Amri gehabt haben soll. Dies teilte das italienische Innenministerium am Samstag mit. Der als "gefährlich" eingestufte 36-Jährige hatte Amri nach seiner Entlassung aus einem Gefängnis auf Sizilien eine SIM-Karte besorgt, berichteten die Ermittler.

Der radikalisierte Tunesier, der unweit der sizilianischen Stadt Catania lebte, war mit Amri in Kontakt geblieben, nachdem dieser nach Deutschland gezogen war. In den vergangenen Tagen hatte der Tunesier Sizilien verlassen, weil er nach Frankreich reisen wollte. Er wurde in Turin festgenommen und mit einem Flug nach Tunis abgeschoben.

Der Tunesier Amri war am 23. Dezember bei Mailand erschossen worden, nachdem er mit einem Lastwagen einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin verübt und zwölf Menschen getötet hatte. Italien hat seitdem die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Seit Jänner 2015 wurden bereits 174 mutmaßliche Extremisten ausgewiesen, 42 allein im Jahr 2017. (APA, 13.5.2017)