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Ein Roboter werkt auf der Industriemesse in Hannover an einem Tesla.

Foto: Reuters/Bimmer

Bergisch Gladbach – Der innovationsstärkste Autokonzern weltweit ist der Volkswagen, gefolgt von Daimler. Das ist das Ergebnis der im zwölften Jahr in Folge aufgelegten Studie des Center of Automotive Management in Deutschland. Überraschend rückt Tesla erstmals auf Rang drei vor und setzt sich damit vor den Premiumhersteller BMW. Der Report bewertet Innovationen von 19 globalen Automobilkonzernen und 58 Herstellermarken.

Volkswagen führt wie im Vorjahr das Ranking mit einem Indexwert von 244 Punkten und 271 Innovationen. Als Begründung werden vor allem die starken Leistungen der Marke Audi genannt. Hoch bewertet wurden wichtige sicherheitsrelevante Segmentneuerungen wie etwa die Abbiege- und Ausweichassistenten in neuen Audi Modellen. Die VW-Tochter zeige außerdem mit den Diensten "Gefahrenwarnung" und "Ampelinformation" Car-to-X-Anwendungen (Kontakt zur Verkehrsinfrastruktur, Anm.) als erster in der Mittelklasse und im SUV-Bereich

Grafik: CAM

Daimler verbessert sich mit 130 Punkten um einen Platz gegenüber dem Vorjahr auf Rang zwei. Zu den im Report hoch gerankten Neuheiten gehören die E-Klasse-Baureihe, die beste Aerodynamik im Segment, der erste Stauende-Kollisionswarner, die erste Car-to-X-Gefahrenwarnung, der sparsamste Dieselantrieb im Segment oder ein so genannter PreSafe Sound, der das Gehör auf einen drohenden Unfall vorbereiten kann.

Den größten Sprung nach vorn macht in diesem Jahr Tesla. Der amerikanische Nischenherstellerkommt nach Platz zehn im Vorjahr mit 87 Punkten nun auf Rang drei. 2013 rangierte er noch auf Rang 19. Hierfür genügen Tesla vergleichsweise wenige Einzelinnovationen, heißt es in dem Report. Diese würden allerdings als Weltneuheiten besonders hoch bewertet werden. An der Spitze steht das Model S P100D: Dank neuen Akkus mit 100 kWh steigt die Norm-Reichweite (NEFZ) von 550 km auf 613 km. Damit handelt es sich um das Serien-Fahrzeug mit der höchsten elektrischen Reichweite weltweit. Derselbe Antrieb findet sich auch im Model X, das damit zum SUV mit der höchsten rein elektrischen Reichweite wird. Außerdem punktet Tesla mit weiterentwickelten autonomen Fahr- bzw. Parkfunktionen.

BMW fällt zurück

Der deutsche Premiumhersteller BMW fällt mit 79 Punkten auf Rang vier zurück nach Rang zwei im Vorjahr. "Im Vergleich zum Konkurrenten Daimler kann BMW fünf Weltneuheiten weniger für sich verbuchen, außerdem ist der Anteil der wertvollen und zukunftsträchtigen Neuerungen im Bereich Sicherheitssysteme bei BMW nur halb so hoch", heißt es. Unter den 77 bewerteten Innovationen finden sich demnach 18 Weltneuheiten, wie etwa On-Street-Parking-Detektoren oder Plug-in Hybride im Van- und Oberklasse-Bereich, die zu den sparsamsten des Segments zählen.

Unter die besten fünf schafft es auch General Motors mit 73 Punkten, insbesondere dank dem Elektro-Auto Chevrolet Bolt mit einer Reichweite von 383 Kilometer (238 Meilen, Anm.).

Zu den Verlierern der Studie gehört indes wie schon im Vorjahr der nach Volkswagen absatzstärkste Hersteller Toyota. Der japanische Konzern verliert laut dem Report weiter an Innovationsstärke und kommt nur noch auf Rang 15 von 19 globalen Herstellern. Noch im Jahr 2013 lag Toyota auf Rang fünf. (red, 14.5.2017)