Meran – Landesrat Philipp Achammer ist am Samstag bei der 63. Ordentlichen Landesversammlung der Südtiroler Volkspartei in Meran mit 95,87 Prozent der 727 Delegiertenstimmen erneut zum Parteiobmann gewählt worden. Es handelte sich um seine erste Wiederwahl, der 31-Jährige steht der Sammelpartei seit 2014 vor.

Bei seiner ersten Wahl hatte Achammer 94,43 Prozent erhalten. "Mehr Zustimmung zu erhalten als vor drei Jahren, ist ein Traum", zeigte sich Achammer nach der Wahl erfreut.

In seiner Rede im Meraner Kurhaus hatte Achammer zu Beginn der Landesversammlung seine Bereitschaft unterstrichen, sich erneut für die Spitze der Partei zu bewerben. Dabei sei er sich seiner "Fähigkeiten und Fehler" bewusst. Er sprach sich deutlich für die Autonomie und deren Weiterentwicklung aus. Dabei stellte er klar, dass die sprachliche Trennung im Schulsystem und der Proporz unumstößlich seien.

Achammer wies auch darauf hin, dass in den Verhandlungen zum Ausbau der Autonomie mit Rom viele wichtige Erfolge erzielt worden seien. Der SVP-Obmann sprach sich dezidiert gegen Grenzkontrollen am Brenner aus, wies aber im selben Atemzug darauf hin, dass er damit keiner ungezügelten Zuwanderung Tür und Tor öffnen wolle. Vielmehr erklärte er, dass Zuwanderer sich integrieren und die Pflichten einhalten müssten. "Das Kruzifix wird in den Klassen nicht abgehängt", brachte er es auf den Punkt.

Wirtschaftlich läuft es

Landeshauptmann Arno Kompatscher wies in seiner Rede unter dem Motto "es läuft" darauf hin, dass Südtirol im Moment wirtschaftlich gut dastehe. Dies obwohl rundherum "alles aus den Fugen zu geraten" scheine. Kompatscher führte dies darauf zurück, dass "die Autonomie funktioniert". Die Autonomie sei kein Selbstläufer, sie sei für die Leute da, auch in den Bereichen Sprache und Kultur.

Mit der höchsten Ehrung der Partei wurde in Anwesenheit von Ehrengast, Alt-Bundespäsident Heinz Fischer, Südtirols Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder ausgezeichnet. Er erhielt das große Goldenen Ehrenzeichen mit Urkunde. Die Laudatio hielt der Altlandeshauptmann von Oberösterreich, Josef Pühringer (ÖVP). Er wies auf vier herausragende Fähigkeiten Durnwalders hin. Pühringer nannte die Art des 75-Jährigen, wie er Verantwortung übernommen hat, sein Gespür für das Machbare, seinen großen Einsatz und seine große Liebe zu Südtirol.

Der Geehrte dankte für die Auszeichnung, unterstrich aber, dass er sie stellvertretend für die Menschen in der Partei und im Land annehme. Sie alle hätten an ihrem Platz dafür gesorgt, dass die Autonomie umgesetzt wurde. Alle hätten gespürt, dass man nach dem Erlangen der Autonomie zeigen musste, "dass wir aus dem Land etwas machen können".

Er rief die Delegierten dazu auf, zur Partei zu stehen und sie stark zu machen. "Ohne eine starke Partei können wir die Probleme nicht lösen", rief ein sichtlich gerührter Durnwalder den Mitgliedern, die ihm Standing Ovations spendeten, zu. (APA, 13.5.2017)