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Griechenland ist zurück in der Rezession.

Foto: reuters / ruvic

Athen – Die griechische Wirtschaft ist in die Rezession zurückgefallen. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte von Jänner bis März um 0,1 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistikamt Elstat am Montag in Athen in einer ersten Schätzung mitteilte. Ende 2016 war es sogar um 1,2 Prozent zurückgegangen. Ökonomen sprechen bei zwei aufeinanderfolgenden Minus-Quartalen von einer Rezession.

Experten machen für den Rückschlag die schleppenden Verhandlungen der Regierung mit den internationalen Geldgebern über neue Finanzhilfen mitverantwortlich, die Unternehmen und Verbraucher lähmten. Das habe zu einer starken Verunsicherung geführt, sagte Ökonom Nikos Magginas von der National Bank.

Griechenland und seine Gläubiger hatten sich erst Anfang Mai auf neue Sparprogramme geeinigt, die am 22. Mai von den Euro-Finanzministern abgesegnet werden sollen. Erst dann ist der Weg frei für neue Milliarden aus dem Hilfspaket.

Experten gehen davon aus, dass die Wirtschaft im laufenden Frühjahrsquartal wieder in die Wachstumsspur zurückkehrt. "Die Dynamik dürfte sich in den kommenden Monaten bessern", sagte Eurobank-Chefvolkswirt Platon Monokroussos. Ein Grund dafür sei die erwartete "starke Tourismussaison". Viele Urlauber bleiben aus Angst vor Anschlägen und der politisch unsicheren Lage einst populären Zielen wie der Türkei und Ägypten fern, wovon Griechenland profitiert.

Die EU-Kommission hat erst vorige Woche ihre Wachstumsprognose 2017 für das Land auf 2,1 von zuvor 2,7 Prozent gesenkt. Sie begründete dies unter anderem mit der Unsicherheit rund um das Reformpaket, mit dem die internationalen Gläubiger das Land wettbewerbsfähiger machen wollen. (APA, Reuters, 15.5.2017)