Bogota – Rund ein halbes Jahr nach dem Abschluss eines Friedensvertrags zwischen der kolumbianischen Regierung und der linken Guerillaorganisation Farc hat eine Spezialeinheit der Polizei Jesús Medina Castaño alias "Morrudo" den Finanzchef einer abtrünnigen Rebelleneinheit getötet. "Morrudo" und sein Sicherheitschef seien im Department Caquetá erschossen worden, teilte die Polizei am Montag mit.

Nach Einschätzung der Regierung verfügen die Farc-Dissidenten über rund 400 Kämpfer. Zuletzt sollen sie einen UN-Mitarbeiter entführt haben.

Rückkehr ins zivile Leben

Die übrigen 6.800 Farc-Mitglieder legen derzeit in 26 Rückzugsgebieten im ganzen Land die Waffen nieder und bereiten sich auf ihre Rückkehr ins zivile Leben vor. Nach Jahrzehnten des bewaffneten Konflikts hatten die Farc und die kolumbianische Regierung Ende vergangenen Jahres einen Friedensvertrag unterzeichnet.

In dem Bürgerkrieg zwischen staatlichen Sicherheitskräften, linken Rebellen und rechten Paramilitärs kamen seit den 1960er-Jahren rund 220.000 Menschen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Für seine Verhandlungen mit den Farc-Rebellen war Präsident Juan Manuel Santos im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. (APA, 16.5.2017)