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MP3 hat Musikplayern wie den iPod und digitalen Downloads zum Siegeszug verholfen.

Foto: AP Photo/Paul Sakuma

Am 23. April 2017 endete das Lizenzprogramm für MP3. Das hat das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (Fraunhofer IIS) nun auf seiner Website bekannt gegeben. Der Audiocodec war Ende der 1980er entwickelt worden, verhalf digitalen Musikdownloads und MP3-Playern – allen voran Apples iPod – zum Siegeszug und machte Musiktauschbörsen groß.

Streaming mit moderneren Standards

Hintergrund für das Auslaufen des Lizenzprogramms von Technicolor und dem Fraunhofer IIS ist der Ablauf mehrerer MP3-Patente. Das Institut hatte davor jährlich einen "hohen zweistelligen Millionenbetrag" aus den Lizenzerträgen erhalten. Inzwischen gibt es jedoch neue bessere Codecs. Beim beliebten Streaming kommt ISO MPEG der AAC-Familie zum Einsatz, in Zukunft MPEG-H Audio. Im Vergleich zu MP3 sind damit laut den Forschern geringere Bitraten bei besserer Audioqualität möglich.

Die Meldung des Instituts wirkt wie ein Abschied. "Wir danken allen Lizenznehmern für die gute Zusammenarbeit in den vergangen zwei Jahrzehnten. Sie haben dazu beigetragen, MP3 zum weltweiten de facto Standard für Audiocodierung zu machen", heißt es da. Das Ende von MP3 bedeutet das allerdings nicht. Das Format – nunmehr frei verfügbar – kann weiterhin verwendet werden. Auch wenn es effizientere Audiocodecs gebe, sei MP3 bei Nutzern noch sehr beliebt, so das Fraunhofer-Institut. (br, 16.5.2017)